Der Journalist Ryan Lizza analysiert in seinem Newsletter "Telos" die kurzfristige Absetzung der Apple TV+ Serie "The Savant". Die Serie, mit Jessica Chastain in der Hauptrolle, handelt von einer Ermittlerin, die rechte Terrorgruppen infiltriert. Lizza argumentiert, dass Apples Entscheidung, die Veröffentlichung auszusetzen, eine direkte Folge des angespannten politischen Klimas nach der fiktiven Ermordung des konservativen Kommentators Charlie Kirk sei. Er zitiert die New York Times, wonach Apple zögerte, "die Serie im aktuellen politischen Klima zu veröffentlichen". Für Lizza ist dies ein Akt der "vorauseilenden Einhaltung" und Feigheit gegenüber rechtem Druck. Er zeichnet ein Muster der Beschwichtigungspolitik von Apple-CEO Tim Cook gegenüber Donald Trump nach, das sich bisher auf wirtschaftliche Drohungen wie Zölle beschränkte. Nun, so Lizza, dehne Apple diese Unterwerfung auch auf kreative und inhaltliche Entscheidungen aus und verrate damit seine Künstler:innen. Er verweist auf die enttäuschte Reaktion der Hauptdarstellerin Chastain sowie auf hämische Kommentare aus rechten Blogs, die die Absetzung der "woken" Serie feiern. Lizza schließt mit der Forderung, Apple solle die Entscheidung rückgängig machen. ## Einordnung Lizzas Analyse ist aus einer klar liberalen, US-amerikanischen Perspektive verfasst und positioniert sich eindeutig gegen unternehmerische Selbstzensur aus Angst vor politischem Druck. Die Argumentation ist schlüssig, aber einseitig; sie interpretiert Apples Handeln primär als Feigheit und wirtschaftlichen Eigennutz, ohne alternative Motive zu erörtern. Der Newsletter bedient das Narrativ eines Kulturkampfes, in dem Konzerne zu unzuverlässigen Akteuren im Ringen um Meinungsfreiheit werden. Die implizite Annahme ist, dass Unterhaltungsprodukte eine politische Verantwortung tragen. Der Text ist gesellschaftlich relevant, da er die wachsende Macht von politischem Druck auf die Kulturproduktion beleuchtet. Er ist lesenswert für Leser:innen, die sich für das Spannungsfeld von Medienmacht, Unternehmensverantwortung und politischer Polarisierung interessieren und eine meinungsstarke, journalistische Einordnung schätzen. Länge des Newsletters: 7571