Studio Ett ist das Hauptnachrichtenmagazin von Sveriges Radio mit journalistischem Anspruch. Am Freitagabend berichten Marta Ederstam Karis und Korrespondent:innen über Hamas’ Zusage, alle israelischen Geiseln nach Trumps Plan freizulassen, die noch ausstehende Strafkammer-Entscheidung gegen Sean „Diddy“ Combs wegen Zuhälterei sowie die sozialdemokratische Forderung, den Karenztag in Schweden abzuschaffen. ### 1. Hamas bewilligt prinzipiell Geiselfreilassung Die Hamas erklärt laut Korrespondent Samar Hadros, man akzeptiere „die ersten neun Punkte“ von Trumps Friedensplan und sei bereit, alle verbleibenden 48 israelischen Geiseln – etwa 20 lebend, den Rest vermutlich tot – freizulassen. Abu Marzuk nennt dabei 72 Stunden als unrealistisch kurze Frist, da Leichen „verstreut in Gaza“ lägen. ### 2. Unklarheiten im Plan sorgen für Verhandlungsdruck Hadros betont, zwischen Trump und arabischen Staaten verhandelte Entwürfe und der am Montag mit Netanyahu präsentierte Plan wichen angeblich ab; Details wie Rückzugszeitpunkt israelischer Truppen oder Herkunft einer internationalen Kraft seien offen. Die Hamas nutze die verbleibenden Tage bis Sonntag, um „einige Punkte zu diskutieren“. ### 3. Israel reagiert ablehnend auf Hamas-Statement Israels Außenminister habe klargestellt, jede Forderung nach Nachverhandlung gelte als Ablehnung. Hadros erwartet, dass Israel auf die Hamas-Erklärung „nicht positiv“ reagiere; die Gefahr eines Scheiterns bleibe hoch. ### 4. Diddy-Prozess steht unmittelbar vor Urteil Reporter Ilva Tivedal berichtet, die Jury berät seit sechs Stunden über Strafe. Staatsanwaltschaft fordere mindestens 11 Jahre und drei Monate; die Verteidigung plädiere auf 14 Monate, woraus sich eine sofortige Freilassung ergeben würde, da Combs 13 Monate in U-Haft gesessen habe. Kinder des Angeklagten wirkten als Zeugen. ### 5. Sozialdemokraten wollen Karenztag streichen – Debatte im Studio Die Redaktion kündigt eine Diskussion an, nachdem die SAPU-Kandidatin gefordert habe, Krankenkassen würden durch Wegfall des Karenztags Geld sparen. Gäste diskutieren Auswirkungen auf Arbeitskräfte und Sozialversicherungshaushalt. ## Einordnung Die Sendung arbeitet klassisch nach dem Aktualitätsprinzip: Live-Statements, knappe Hintergründe, Korrespondenten-Vor-Ort-Informationen. Die Hamas-Meldung wird sachlich kontextualisiert, mögliche Machtspiele zwischen Trump, Netanyahu und arabischen Vermittlern offengelegt; einzelne Faktenbehauptungen (z. B. exakte Zahl der Punkte im Plan) bleiben unverifiziert, sind aber klar als „laut Hadros“ markiert. Beim Diddy-Prozess verzichtet man auf voyeuristische Details, konzentriert sich auf prozedurale Fragen und Strafrahmen. Die angekündigte Debatte über den Karenztag bleibt oberflächlich; es fehlt eine Expertise aus Sozialversicherung oder Gewerkschaft. Insgesamt professionelles, ausgewogenes Format ohne auffällige Perspektivlücken oder rechte Narrative. Hörempfehlung für alle, die sich schnell, verlässlich und ohne Polemik über die wichtigsten Themen informieren wollen.