Der Tag: Klimakonferenz in Brasilien - Warum die EU mit leeren Koffern anreist
Kurz vor der COP-30 zerpflückt Deutschlandfunk die europäische Klimapolitik, den deutschen Gaskraftwerk-Plan und die Münchner Olympia-Debatte.
Der Tag
46 min read2336 min audioAm Vorabend der Klimakonferenz in Brasilien zeigt sich die EU gespalten: Die Mitgliedstaaten konnten sich nicht auf neue Zwischenziele für 2035/40 einigen, weshalb Europa ohne gemeinsamen Plan nach Belém reist. Ann-Kathrin Büsker erklärt, dass internationale Klimaanpassungsgelder zwar zunehmen, aber vor allem den am wenigsten entwickelten Ländern fehlen. Der Emissionshandel (ETS) gerät unter Druck: wegen ost- und westeuropäischer Streitigkeiten droht eine Abschwächung oder Verschiebung des Ausbaus auf 2027. Deutschland selbst steht wegen des geplanten massiven Ausbaus subventionierter Gaskraftwerke (20 GW) in der Kritik; Brüssel will nur 12 GW genehmigen. Die Bundesregierung drängt außerdem auf Lockerungen beim geplanten Neuzulassungsstopp für Verbrenner ab 2035. Der zweite Teil widmet sich dem Münchner Bürgerentscheid über eine Olympia-Bewerbung. Befürworter versprechen Image- und Infrastruktur-Gewinne, Gegner warnen vor Milliardenkosten, steigenden Mieten und „weißen Elefanten". Die Diskussion ist polarisiert, wobei aktuelle Umfragen eine leichte Mehrheit für Olympia zeigen. München wäre nur einer von mehreren deutschen Bewerbern; Hamburg, Rhein-Ruhr und Berlin planen ähnliche Volksabstimmungen bzw. Initiative.