Foro de Teresina: O aceno de Trump, a derrota da blindagem e a tragédia de Gaza
Knapper Überblick über Lulas Rede vor der UN-Vollversammlung, Trumps Lob, die Ablehnung der PEC-Schutzmaßnahme und die brasilianische Position zum Gaza-Konflikt.
Foro de Teresina
3883 min audioDer brasilianische Politik-Podcast „Foro de Teresina“ der renommierten Zeitschrift piauí diskutiert Lulas Rede vor der UN-Vollversammlung und dessen Positionierung als globaler linker Akteur. Die Journalist:innen Fernando de Barros e Silva & Ana Clara Costa sowie der Soziologe Celso Rocha de Barros analysieren zudem Trumps Lob für Lula, die Ablehnung einer PEC-Schutzmaßnahme im Senat sowie den UN-Bericht, Israel eines Völkermords in Gaza zu bezichtigen.
### 1. Lula präsentiert sich als neue Stimme des globalen Südens
Lula nutze die UNO-Bühne, um sich als Führungsfigur der Linken und des globalen Südens zu inszenieren: „Ele tentou emular um pouco a postura de um líder sul-americano que tem uma palavra a dizer no tabuleiro mundial.“ Besonders die Forderung nach einer weltweiten Reichensteuer sei laut Ana Clara ein „aceno … para o eleitorado internacional de esquerda“.
### 2. Trump lobt Lula – reine Wahltaktik?
Trump erklärte in einem Interview, er halte Lula für „um homem respeitado“ und mache „um bom trabalho“. Die Podcaster:innen sind sich einig, dass dies keine ideologische Nähe, sondern taktisches Gegen-den-Strom-Schwimmen sei: „Se o Biden elogiasse o Lula, o Trump ia criticar. Ele é do contra“, sagt Celso Rocha de Barros.
### 3. Ablehnung der PEC da Blindagem – Schutz vor politischer Verfolgung?
Die Gegenwehr im Senat gegen die Verfassungsänderung, die Abgeordnete vor willkürlichen Festnahmen schützen soll, wird nur kurz gestreift; konkrete Gründe oder Konsequenzen bleiben unerläutert.
### 4. Eduardo Bolsonaro nicht mehr Minderheitenführer – Symbolwirkung
Die Câmara dos Deputados verweigerte dem Präsidentensohn das Amt des Líder da minoria. Die Diskutant:innen werten dies als Etappensieg gegen den Bolsonaro-Clan, gehen aber kaum auf Details oder mögliche Folgen ein.
### 5. UN-Bericht wirft Israel Völkermord vor – brasilianische Position
Lulas wiederholte Äußerungen zu Gaza („genocídio em Gaza“) und die brasilianische Forderung nach einem palästinensischen Staat stehen im Fokus. Die Analyst:innen unterstreichen, diese Haltung stimme mit klassischen brasilianischen Außenposten überein; neu sei nur die schärfere Rhetorik.
## Einordnung
Die Sendung wirkt wie ein professionelles, journalistisches Update: klare Struktur, sachliche Tonlage und differenzierte Einordnung durch Expert:innen. Die Moderator:innen nutzen keine Polemik, sondern ordnen politische Ereignisse in größere Muster ein – etwa Lulas Versuch, die brasilianische Außenpolitik als Stimme des globalen „Südens“ neu aufzuladen. Positiv: Internationale Themen werden kontextualisiert statt isoliert behandelt; Brasilianische Innenpolitik (PEC-Senat, Bolsonaro) wird mit globalen Fragen verknüpft. Kritisch: Manche Themen (PEC-Ablehnung, Bolsonaro-Mehrheitsverhältnisse) bleiben oberflächlich; Zuhörer:innen erfahren kaum, welche Fraktionen wie abgestimmt haben oder welche strategischen Folgen dies hat. Es fehlt eine systematische Gegenrede – Stimmen aus dem konservieren Lager oder pro-israelischen Positionen werden nicht eingebunden. Dennoch bietet die Folge eine souveräne, faktenorientierte Analyse ohne Verschwörungsmythen oder Menschenfeindlichkeit. Sie lohnt sich für alle, die sich für brasilianische Außenpolitik und deren Platz in globalen Debatten interessieren.
Hörempfehlung: Wer einen kompakten, gut informierten Überblick über Lulas UN-Auftritt und die brasilianische Wahrnehmung globaler Spannungen sucht, findet hier anschlussfähige Analysen ohne Polemik.