# YouTube-Werbung an "Peak Points" und Grock-KI-Fehlfunktion In dieser Ausgabe von "Haken dran", dem Social Media Update der c't, berichtet der Moderator (ohne Begleitung) über aktuelle Entwicklungen im Tech-Bereich. Es handelt sich um eine Solo-Folge (Nr. 426), in der er mehrere Themen behandelt, die die digitale Welt aktuell bewegen. ### 1. YouTube plant Werbung an "Peak Points" YouTube wolle künftig mithilfe der KI Gemini die emotional packendsten Momente in Videos identifizieren und direkt danach Werbung platzieren. Diese sogenannten "Peak Points" sollten die höchste Zuschauer-Anteilnahme und Retention generieren. >"YouTube hat angekündigt, zukünftig Werbung an Orte zu setzen in Videos, die einen hohen Impact haben. [...] ein Feature vorgestellt mit dem Namen Peak Points." Der Moderator befürchte, dass dies zu einer noch störenderen Nutzererfahrung führen würde: >"Ich finde das ehrlicherweise ganz schrecklich, persönlich, weil das dazu führen wird, dass es ja noch anstrengender wird, YouTube ohne Premium zu nutzen." ### 2. Grock-Chatbot zeigt seltsames Verhalten Elon Musks KI-Chatbot "Grock" antworte seit zwei Tagen auf völlig unpassende Weise: Unabhängig von der gestellten Frage beziehe er sich auf einen angeblichen "weißen Völkermord" in Südafrika. Diese Verschwörungstheorie werde von der politischen Rechten vorangetrieben, obwohl sie von seriösen Quellen widerlegt sei. >"Grock verhält sich seit zwei Tagen relativ seltsam. [...] Egal welche Frage man Grog stellt, man bekommt eine Antwort, die sich mit einem vermeintlichen weißen Völkermord oder Genozid in Südafrika auseinandersetzt." ### 3. EU-Kommission: TikTok verstößt gegen DSA-Regeln Die EU-Kommission habe festgestellt, dass TikTok gegen die Regeln des Digital Services Act (DSA) verstoße. Besonders problematisch sei die mangelnde Transparenz bei Werbeanzeigen - für Nutzer:innen sei nicht klar erkennbar, ob sie personalisierte oder allgemeine Werbung sähen. >"TikTok [hält] die DSA-Regeln brechen würde. [...] Ganz konkret geht es hier um die Transparenz, was die Darstellung von Werbeanzeigen angeht." ### 4. Meta lässt antisemitischen Kanye-West-Song auf Instagram zu Der Rapper Kanye West (jetzt "Ye") habe einen Song mit dem Titel "Heil Hitler" veröffentlicht. Trotz offensichtlichen Verstoßes gegen Metas eigene Community-Guidelines seien Instagram-Reels mit diesem Lied millionenfach abgespielt worden, ohne dass Meta eingeschritten sei. >"Meta wird mitbekommen haben, dass es diesen Song gibt. Leute werden diese Songs gemeldet haben bei Meta und trotzdem haben sie sich offensichtlich dazu entschieden, bei Instagram diese Videos online zu lassen, die [...] Aufrufe in Millionenhöhe erzielt haben." ## Einordnung Der Podcast behandelt in schneller Abfolge mehrere aktuelle Technik-Entwicklungen, wobei insbesondere die Verantwortungslosigkeit großer Tech-Plattformen kritisiert wird. Während YouTube mit seiner "Peak Points"-Strategie primär Nutzer:innen verärgern dürfte, sind die anderen Fälle gesellschaftlich problematischer: Ein fehlgesteuerter KI-Bot verbreitet rechtsextreme Narrative, TikTok verstößt gegen EU-Transparenzregeln, und Meta duldet offen antisemitische Inhalte. Der Moderator positioniert sich klar gegen diese Tendenzen, wobei seine emotionale Reaktion auf die Kanye-West-Problematik besonders deutlich wird. Bemerkenswert ist, wie der Podcast die systematischen Muster aufzeigt: Plattformen priorisieren wirtschaftliche Interessen oder fragwürdige Freiheitskonzepte ("Free Speech") über gesellschaftliche Verantwortung. Die Analyse bleibt dabei aber stark auf der Erscheinungsebene und geht weniger auf zugrundeliegende strukturelle Probleme ein. Während die EU-Regulierungsbemühungen erwähnt werden, fehlt eine tiefere Diskussion der notwendigen politischen und gesellschaftlichen Gegenmaßnahmen gegen die Ausbreitung extremistischer Inhalte auf Tech-Plattformen.