Im c't-Uplink-Podcast stellt Redakteur Nico Jurran drei aktuelle Smart-Glasses-Modelle vor: Ray-Ban Meta, Even Realities G1 und Rokid Glasses. Die Brillen blenden akustisch oder optisch Informationen ein, sind aber noch aufs Smartphone als Recheneinheit angewiesen. Alle haben Mikrofone, nicht alle eine Kamera; Datenschutz wird über eine LED beim Filmen signalisiert. Nutzbar für Navigation, Übersetzung, Telefonie oder Musik; die Rokid bietet Live-Übersetzung. Kinderkrankheiten: nur 4 Std. Akkulaufzeit, monochrome Displays, schwache Lautsprecher, schlechte Sonnenlicht-Lesbarkeit. Fazit: Technik entwickelt sich rasch, Kauflohn erst in 2-3 Jahren erwartet. ### 1. Keine intelligente Brille ohne Smartphone Die Rechenlast liegt laut Jurran nicht in der Brille, sondern auf dem gekoppelten Handy. „Der Rechenkern der Smart Glasses sitzt nicht in der Brille selber, der sitzt im Smartphone.“ ### 2. Uneinheitliche Bedienung Touchflächen, Knöpfe und Sprache stehen nebeneinander. „Da ist noch kein so richtig etablierter Weg da.“ ### 3. Datenschutz nur durch winzige LED Beim Filmen leuchtet eine kleine Lampe, „aber das ist jetzt nicht so auffällig, dass man das sofort sieht.“ ### 4. Live-Übersetzung als Killer-Feature Rokid zeigt Gesprocchnes als Untertitel im Blickfeld; Jurran nennt das „sehr coole Funktion“. ### 5. Akkulaufzeit begrenzt Alltagstauglichkeit „Die Brillen halten halt maximal so vier Stunden. Und das ist natürlich ein bisschen wenig.“ ## Einordnung Der Beitrag wirkt wie ein klassisches c’t-Testgespräch: Technik-nah, auf Funktionen fokussiert, ohne große Hinterfragung der sozialen Folgen. Die Redaktion überlässt Jurran als Tester das Feld; kritische Stimmen zu Überwachungsaspekten oder Machtverschiebungen im öffentlichen Raum fehlen. Die argumentative Struktur bleibt deskriptiv: Probleme werden als „Kinderkrankheiten“ verharmlost, Lösungen lediglich als künftige Updates angekündigt. Der Datenschutz wird in der Verantwortung der Nutzer:innen gesehen („muss ich natürlich darauf achten“), Unternehmensverantwortung oder regulatorische Debatten bleiben ausgespart. Die Perspektive ist eindeutig Nordhalbkugel-Konsument: Reisende wollen Übersetzung, Navigationshinweise und Schnappschüsse – wer sich vor Kamera-Brillen im Alltag unwohl fühlt, kommt nicht zu Wort. Die Sendung reproduziert damit die Tech-Industrie-Logik, neue Wearables seien erstrebenswert; eine Alternative Deutung (Verzicht, Restriktion) bleibt unsichtbar. Für Hörer:innen, die Kauftipps und technische Details suchen, liefert die Episode dichte Informationen; wer gesellschaftliche Folgen diskutiert hören will, findet hier keine Antworten.