Public Notice: ICE is out of control and beyond repair
Eine kritische Analyse, wie die US-Behörde ICE in einer zweiten Trump-Amtszeit zu einer gewalttätigen Miliz umgebaut wird und wie sich die Demokraten darauf vorbereiten.
Public Notice
13 min readDer Newsletter von „Public Notice“ entwirft ein dystopisches Szenario für eine zweite Amtszeit von Donald Trump ab 2025. Die zentrale These lautet, dass Trump rechtsextreme Milizen wie die Proud Boys nicht mehr benötige, da er mit der Einwanderungs- und Zollbehörde ICE eine eigene, noch gesetzlosere und gewalttätigere Armee geschaffen habe. Der Autor beschreibt, wie die Behörde außer Kontrolle geraten sei, was zu einer Eskalation in der Rhetorik führender Demokrat:innen geführt habe. Als Beispiele werden der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, und die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James genannt, die Kommissionen und Meldeportale einrichten, um die mutmaßlichen Verbrechen von ICE-Agent:innen zu dokumentieren.
Diese Maßnahmen würden auf wütende Reaktionen der fiktiven Trump-Regierung stoßen, die den Bundesstaaten mit Ermittlungen wegen „aufrührerischer Verschwörung“ drohe. Der Text zeichnet nach, wie ICE durch eine massive Budgeterhöhung, gesenkte Einstellungsstandards und verkürzte Ausbildungszeiten gezielt umgebaut worden sei. Dies ziehe gezielt Bewerber:innen an, die Gewalt und Einschüchterung befürworten: „Wer schaut sich an, was passiert, und sagt sich: ‚Ich würde liebend gerne eine Maske und eine kugelsichere Weste anziehen und dann Autoscheiben einschlagen und verängstigte Haushälterinnen und Gärtner auf dem Bürgersteig zu Boden reißen‘?“ Abschließend fordert der Autor die Demokratische Partei auf, einen systematischen Plan zur „Ent-Trumpifizierung“ der Behörde zu entwickeln, sobald sie wieder an der Macht ist. Anstatt einer kompletten Abschaffung plädiert er für eine grundlegende Reform, die Entlassungen, neue Richtlinien und strafrechtliche Verantwortlichkeit umfasst.
Länge des Newsletters: 12601
## Einordnung
Der Newsletter nutzt spekulative Fiktion für eine scharfe Kritik an der Trump-Politik und der Behörde ICE. Das Framing ist stark polarisierend: Die ICE wird als Schlägertruppe dargestellt, demokratische Politiker:innen als Verteidiger:innen des Rechtsstaats. Diese Darstellung lässt Gegenperspektiven aus und basiert auf der Annahme, dass Trumps Politik unweigerlich in einen autoritären Gewaltapparat mündet. Der Text verfolgt eine klare aktivistische Agenda, die eine progressive Leserschaft mobilisieren und mit dem Narrativ der „Ent-Trumpifizierung“ eine politische Strategie anbieten soll.
Die argumentative Schwäche liegt in der einseitigen Zuspitzung. Der Newsletter ist lesenswert für alle, die eine pointierte Auseinandersetzung mit den potenziellen Gefahren einer weiteren Trump-Präsidentschaft suchen. Es handelt sich jedoch um eine politische Kampfschrift, nicht um eine ausgewogene Analyse.