Guardian-Kolumnist John Harris, politische Redakteurin Pippa Crerar und Korrespondent Kiran Stacey analysieren eine turbulent erste Woche nach der parlamentarischen Sommerpause. Zentrales Thema sei die Steueraffäre der stellvertretenden Premierministerin Angela Rayner, die sich wegen zu niedrig gezahlter Stamp Duty auf ihr neues Eigenheim selbst bei der Verhaltenskommission gemeldet habe. Die Diskutant:innen würden durchspielen, ob Rayner zurücktreten müsse, sollte die Kommission Fehlverhalten feststellen. Parallel werfen sie einen Blick auf die aktuelle Flaggen-Diskussion: In Teilen Englands würden Union Jacks und St-George-Fahnen plötzlich an Brücken und Laternenmasten hängen – ein Phänomen, das in London kaum auftauche. Die Moderator:innen und Gäste würden darüber streiten, ob diese Fahnen nun patriotisch-freundlich oder von der extremen Rechten instrumentalisierter Ausdruck von Exklusivität seien. Schließlich würden sie die strategische Falle der Labour-Partei beleuchten: Um gegen Reform UK und Nigel Farage zu konkurrieren, nehme Labour laut Stacey und Hinsliff eine immer härtere Rhetorik in Migrationsfragen an und verliere dabei die eigene progressive Identität aus dem Blick. Die Episode ende mit der Einschätzung, dass die Regierung langfristig nur dann punkten könne, wenn sie neben restriktiver Migrationspolitik auch eine inklusive, moderne britische Identität anbiete. ### Tether habe sich bei der Steueraffäre möglicherweise verrechnet Kiran Stacey erkläre, dass Rayner bei ihrem Hove-Kauf von 800.000 Pfund angegeben habe, es sei ihr einziges Anwesen. Tatsächlich besitze sie über einen Trust noch Restrechte an ihrem früheren Haus in Ashton-under-Lyne. Dadurch sei ihr womöglich ein um 40.000 Pfund höherer Steuersatz entgangen. ### Die Flaggenwelle könne von der extremen Rechten initiiert worden sein Gabby Hinsliff berichte, dass in Birmingham und Yorkshire St-George-Fahnen an Autobahnbrücken auftauchten. Diese Aktionen würden von Aktivist:innen der extremen Rechten populär gemacht und signalisierten: „Ausländer raus“. Für viele Migrant:innen fühle sich das wie eine Drohung. ### Labour riskiere, bei der Migrationsdebatte nur nach rechts zu schielen Die Diskutant:innen einigten sich, dass Labour durch die Konkurrenz mit Reform UK Gefahr laufe, sich zu sehr auf Abschreckung zu fokussieren und dabei eine progressive, inklusive Vision britischer Identität zu vernachlässigen. Ohne diese Gegenrede gewinne Farage längerfristig die Deutungshoheit.