Der Podcast "Bern einfach" vom Nebelspalter ist ein selbsternannt "grösster nicht-linke Podcast der Schweiz", präsentiert von Markus Somm und Dominik Feusi. Die Episode vom 19. September 2025 thematisiert den überraschenden Tod des SVP-Nationalrats Fredi Heer, die Ernennung der früheren Generalsekretärin der Mitte, Lucia, zur Direktorin des Bundesamts für Kommunikation sowie das Entlastungspaket von Karin Keller-Sutter. ### 1. Fredi Heer als „Common-Sense-Politiker“ mit pro-israelischem Engagement Die Moderatoren würdigen Heer als „normalen Menschen“, der sich „wie ein Löwe für Israel eingesetzt" habe. Sie betonen seine Nähe zu Israel, heben seine Hebräisch-Kenntnisse hervor und kritisieren „schandvolle“ Briefe ehemaliger Diplomaten, die Israel stärker unter Druck setzen wollten. ### 2. Karriere durch Loyalität: Lucia als „engste Vertraute" von Gerhard Pfister Lucia, frühere Generalsekretärin der Mitte, gilt als „engste Vertraute" des ehemaligen Parteipräsidenten Gerhard Pfister. Mehrere Quellen berichten, dass Pfister sich für sie eingesetzt habe, obwohl sie intern als schwierig gelte. Ihre Ernennung zur BAKOM-Direktorin wird als „letzte Chance" für sie gewertet. ### 3. FDP-Kritik am Entlastungspaket: „Keine echte Entlastung“ Das vom Bundesrat verabschiedete Entlastungspaket wird als unzureichend kritisiert. Die Moderatoren bemängeln, dass die Ausgaben trotzdem steigen und die vorgesehenen Mehreinnahmen durch Besteuerung von Vorsorgegeldern und Agrarreformen „nicht durchs Parlament kommen“ würden. ### 4. Bundesrat greift in Sprachenpolitik ein – Föderalismus als „gefährdet“ Die geplante Revision des Sprachgesetzes, um das frühe Französisch in der obligatorischen Schule zu verankern, wird als Eingriff in kantonale Bildungshoheit kritisiert. Die Moderatoren sprechen von einer „Zentralisierung“ und bezeichnen die Initiative als „taktisch blöd“. ### 5. Solarstrom verteuert Strompreise – Kritik an „grünen Mythen" Die steigenden Strompreise trotz Ausbau erneuerbarer Energien werden als Widerspruch zum „Evangelium“ der Grünen dargestellt. Die Moderatoren kritisieren Prognosen, die Solarstrom als preissenkend darstellen, und sprechen von einem „No-brainer", der sich als Irrtum erwiesen habe. ## Einordnung Der Podcast präsentiert sich als unterhaltendes, politisch rechtes Format mit klaren Positionen gegen die Mitte-Partei, gegen grüne Energiepolitik und für einen starken Föderalismus. Die Moderatoren nutzen persönliche Anekdoten und Gespräche aus der Parlamentswandelhalle, um ihre politische Agenda zu untermauern. Dabei bleibt die Berichterstattung oberflächlich, Fakten werden nicht überprüft, und alternative Perspektiven – etwa zum Umgang mit Israel oder zur Energiewende – fehlen vollständig. Stattdessen werden Feindbilder wie „Linke“ oder „Grüne“ bedient und politische Gegner als inkompetent oder intrigant diffamiert. Die argumentative Tiefe ist gering, stattdessen dominiert ein polemischer Ton, der vor allem konservative Zuhörer:innen bestätigt. Die Erzählung von Fredi Heer als „Patriot“ und „Löwe für Israel“ dient der Identifikation, nicht der Analyse. Insgesamt ein Beispiel für politische Meinungsmache, die journalismusfern ist und polarisiert.