Im August 2024 erklärt der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López im Lawfare Podcast, warum die Präsidentschaftswahl in Venezuela seiner Ansicht nach mit 70:30 Prozent von Edmundo González gewonnen wurde, obwohl das Wahlergebnis offiziell zugunsten von Nicolás Maduro ausfiel. López schildert, wie Maduro durch Unterstützung von Autokratien wie Russland, China und Iran an der Macht bleibe und wie die Opposition trotz Repression, Medienblockaden und Verhaftungen geschlossen hinter González stehe. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, González als legitimen Präsidenten anzuerkennen und sieht Parallelen zwischen dem venezolanischen und dem ukrainischen Freiheitskampf. ### 1. Maduro habe die Wahl massiv gefälscht López behaupte, Edmundo González habe "every single state, every single municipality" gewonnen, selbst in Militärgarnisonen. Das Ergebnis sei eindeutig 70:30 gewesen, doch Maduro habe einen Betrug organisiert. ### 2. Mehr als 3.000 Menschen seien seit der Wahl verhaftet worden Nach dem von Maduro ausgerufenen Sieg habe es landesweite Proteste gegeben, die mit "more than 3,000 arrests" und "dozens of people killed" niedergeschlagen wurden. ### 3. Autokratien würden Maduro stützen López betone, dass "more than 50 countries" Maduro anerkannt hätten, darunter Russland, China, Iran, Kuba und Nordkorea – alles "autocratic regimes". ### 4. Venezuela sei Teil eines globalen Autokratie-Netzwerks Putin habe als Erster den Wahlbetrug anerkannt und eine Kriegsschiffe nach Venezuela geschickt. Russland, China und Iran liefern Waffen, Geld und Technik zur Sanktionsumgehung. ### 5. Die USA sollen laut López González anerkennen Die internationale Gemeinschaft solle nicht nur "deeply concerned" sein, sondern „side with the people and recognize that Edmundo Gonzalez was actually elected as president of Venezuela“. ### 6. López sieht Parallelen zwischen Venezuela und der Ukraine "Venezuelans feel about Maduro the way Ukrainians feel about Putin", sagt er und betont, dass beide Länder im gemeinsamen Kampf für Freiheit stünden. ## Einordnung Die Episode bietet eine einseitige, aber emotional starke Perspektive: Leopoldo López spricht als Verfolgter mit Autoritätsanspruch, ohne dass Maduros Seite oder neutrale Beobachter zu Wort kommen. Die Moderation bleibt passiv, stellt kaum kritische Nachfragen und übernimmt die Oppositionsnarrative weitgehend ungeprüft. Faktische Behauptungen – etwa zur Wahlbetrugs-Beweislage, zur Zahl der Verhafteten oder zur internationalen Rechtslage – werden nicht hinterfragt oder belegt. Gleichzeitig gelingt López eine wirksame Personalisierung des Konflikts: Er erzählt von Haft, Folter und Flucht, was die Geschichte greifbar macht. Die Analogie zum Ukraine-Krieg mobilisiert zusätzliche Sympathien, vereinfacht aber komplexe geopolitische Zusammenhänge. Insgesamt ist die Sendung kein investigativer Journalismus, sondern ein klar parteiliches Plädoyer für die Anerkennung González’ – mit hoher gesellschaftlicher Relevanz, weil es Einfluss auf internationale Positionen nehmen kann. Wer sich für die venezolanische Krise informieren will, sollte die Episode hören, aber unbedingt mit Gegenstimmen und unabhängigen Analysen ergänzen.