Paul Ronzheimer spricht mit Eva Quadbeck (Chefredakteurin RND) über die Krise der SPD. Die Partei steht bei 14 %, ihre Koalitionsstrategie wirkt kopflos: Sie will Streit vermeiden, liefert sich aber öffentlich mit der Union einen Kulturkampf. Klüssendorf distanziert sich scharf von Merz' „Stadtbild“-Thesen, ohne eigene Lösungen anzubieten – ein Stil, der bei früheren Wähler:innen nicht ankommt. Intern fehlt es an Profilen und Durchgriff: Klingbeil gilt als schwacher Doppel-Amtsinhaber, Bas erhält nur von der Funktionärsschicht Rückendeckung, Pistorius kann als einziger Hoffnungsträger punkten, hat aber seine Partei beim Wehrpflicht-Kompromiss vorgeführt. Die Basis ist in „nackter Panik“, diskutiert aber kaum, warum viele ehemalige Wähler:innen zur AfD abgewandert sind. Lokale Akzeptanz für Gespräche mit der AfD (vgl. Woidke) wird in Berlin strikt abgelehnt, während gleichzeitig die Gefahr wächst, dass die SPD in Ost-Ländern unter 5 % fällt. Die Episode zeigt eine Partei, die zwischen Macht- und Identitätsverlust taumelt – ohne klare Strategie für 2025/26.