In diesem kurzen Clip des Podcasts "The Diary of a CEO" mit Gast Sadhguru, einem indischen Yogi und Gründer der Isha Foundation, geht es um die Sinnfrage des Lebens und innere Stabilität. Sadhguru erklärt, dass das Streben nach einem einzigen Lebenszweck und äußerer Erfüllung grundsätzlich fehlgeleitet sei. Stattdessen plädiert er dafür, dass Freude und Wohlbefinden von innen kommen müssten. Als Lösung präsentiert er eine tägliche 21-minütige Übung namens "Isha Kriya", die dabei helfen solle, sich selbst und die Welt besser zu bewältigen. ### 1. Äußere Ziele führen nicht zur Erfüllung Sadhguru behauptet, dass das Erreichen äußerer Ziele wie Erfolg oder Besitz nicht automatisch zu Glück führe: "Es spielt keine Rolle, was du im Leben erreichst, du wirst immer noch unglücklich sein, wenn du nicht die notwendige innere Arbeit verrichtest." Diese Aussage stellt konventionelle Erfolgsvorstellellen infrage. ### 2. Überreizung der Sinne als Ursache für Unausgeglichenheit Der Yogameister diagnostiziert eine „Überstimulierung“ der modernen Welt und sieht darin eine zentrale Ursache für seelische Unausgeglichenheit. Die Sinne arbeiteten „Überstunden“, weshalb es wichtig sei, diese wieder „nach innen zu kehren“. ### 3. Die Lösung: Eine 21-minütige tägliche Übung Sadhguru empfiehlt eine vermeintlich einfache Technik namens "Isha Kriya", die täglich 21 Minuten lang praktiziert werden solle. Die konsequente Anwendung verspricht erhebliche Steigerungen der Selbst- und Weltbeherrschung: "Du wirst sehen, dass sich deine Fähigkeit, dich selbst und deine Umgebung zu handhaben, deutlich verstärken wird." ## Einordnung Die Episode verkörpert ein klassisches Selbstoptimierungsformat: Ein charismatischer Guru bietet mit schlichten Worten komplexe Lebensfragen scheinbar einfache Antworten. Dabei dominiert die innere Perspektive – gesellschaftliche oder strukturelle Einflüsse auf Wohlbefinden werden ausgeblendet. Die Argumentation basiert auf unausgesprochenen Annahmen: dass allein die individuelle innere Einstellung über Glück oder Leid entscheidet, und dass eine standardisierte spirituelle Übung universell wirksam sei. Faktische Belege für die Behauptungen bleiben aus; stattdessen setzt Sadhguru auf Autoritätsgläubigkeit und suggestive Sprache. Die Erzählung bedient das neoliberale Paradigma, wonach der Einzelne für sein Wohlergehen vollständig selbst verantwortlich ist. Kritische Gegenperspektiven – etwa psychologische, soziologische oder ökonomische – fehlen vollständig. Die Folge transportiert eine Heilsversprechen-Ästhetik, die vor allem zweifelnde, suchende Hörer:innen ansprechen dürfte. Hörwarnung: Wer über spirituelle Praxis reflektiert sucht, findet hier eindrucksvolle Rhetorik, aber keine belastbaren Inhalte.