Raimund Löw diskutiert mit vier renommierten Außenpolitikjournalist:innen (Misha Glenny, Robert Treichler, Ingrid Steiner-Gashi, Eric Frey) über Donald Trumps selbsternannte Rolle als „Friedensstifter“ nach dem Gaza-Waffenstillstand und dessen Konsequenzen für Ukraine, Lateinamerika und das internationale System. Sie analysieren Trumps impulsive Verhandlungsstile, die wirtschaftlichen Interessen der USA am andauernden Ukraine-Krieg, die ideologische Beeinflussung durch das Umfeld (JD Vance, Miller) sowie die Rückkehr zur Monroe-Doktrin und zur Machtpolitik ohne Völkerrecht. Alle sind sich einig, dass Trumps Handeln weder strategisch noch ideologisch kohärent ist, sondern vom persönlichen Nutzen, kurzen Aufmerksamkeitsspannen und wirtschaftlichen Kalkülen bestimmt wird. Die Gefahr eines US-Seitenwechsels zu Russland wird als gegenwärtig, aber begrenzt durch Trumps Wunsch nach internationalem Prestige und mangelndem Durchhaltevermögen eingeschätzt.