Echo der Zeit: Nach Putin trifft sich Donald Trump nun mit Selenski

Die «Echo der Zeit» analysiert, warum Putin nach dem Alaska-Gipfel als Gewinner gilt und wie selbst die SVP-Trump-Unterstützer:innen von 39 % Zöllen kalt erwischt wurden.

Echo der Zeit
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Die «Echo der Zeit»-Ausgabe vom 16. August 2025 widmet sich vor allem dem Treffen von US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin in Alaska. Als Hauptsprecher:innen fungieren die Korrespondent:innen Corina Heinzmann, Judith Huber (Ukraine), Andrea Christen (USA) und Callum McKenzie (Russland) sowie Matthias Strasser (SVP-Basis) und Michelle Gerra (Zoll- und Grenzwacht). ### 1 Putin gehe als symbolischer Gewinner aus dem Gipfel hervor Es gebe breite Einigkeit, dass Putin «mit erhobenem Haupt» abgereist sei, während Trump «ohne Gegenleistung» die große Bühne geboten habe. Andrea Christen konstatiert: «Trump spricht nicht mehr von einer Waffenruhe, er spricht auch nicht mehr von zusätzlichen Sanktionen.» ### 2 Ukraine reagiere mit «Kopfschütteln und Abscheu» Judith Huber berichtet, in der Ukraine habe man «mit Kopfschütteln und auch mit Abscheu zugeschaut», wie Trump Putin «den roten Teppich ausgerollt» habe. Gleichzeitig herrsche Erleichterung, dass «keine Aufhebung von US-Sanktionen» geplant sei. ### 3 Trump habe Forderung nach Waffenruhe fallengelassen Trump habe erklärt, «der beste Weg für einen Frieden in der Ukraine sei es, direkt ein Friedensabkommen zu erreichen und kein Waffenstillstandsabkommen». Huber interpretiert dies als Zeichen, dass Putin Trump «davon überzeugt» habe, eine Waffenruhe «wenig bringt». ### 4 In der SVP-Basis wachse das Unbehagen über Trump Matthias Strasser zitiert Delegierte, die sich «sehr ernüchtert» zeigen: «Trump hat uns natürlich im Nationalstolz erwischt». Die anfängliche Sympathie wich Skepsis, nachdem die USA 39 % Zölle auf Schweizer Produkte verhängt hätten. ### 5 Schweizer Grenzwächter:innen zwischen Routine und Adrenalin Lea Rüsch und ihre Ausbildungsgruppe kontrollierten Lastwagen und Reisende. Die Erfahrung entscheide, «wer genauer überprüft und wer durchgewunken wird», wobei täglich rund 90 gefälschte Produkte und 70 gesuchte Personen aufgegriffen würden. ## Einordnung Die Sendung präsentiert sich als klassisches Nachrichtenmagazin mit klarer Trennung von Bericht, Kommentar und Interview. Die Berichterstattung folgt einem stringenten Muster: Einordnung durch Korrespondent:innen, anschließend Stimmen aus der betroffenen Region. Dabei bleibt sie weitgehend deskriptiv; Wertungen erfolgen indirekt über Auswahl und Framing. Auffällig ist, dass die ukrainische Perspektive prominent vertreten ist, russische Positionen jedoch nur durch westliche Analysten vermittelt werden. Die SVP-Berichterstattung wirkt stimmig, weil sie interne Dissonanzen offenlegt. Die Zoll-Sequenz dient als entlastendes «Human Interest»-Element, ohne den geopolitischen Fokus zu stören. Insgesamt liefert die Folge eine solide, wenn auch nicht besonders tiefgründige Analyse der aktuellen Lage. Hörempfehlung: Wer eine schnelle, gut recherchierte Einschätzung zum Trump-Putin-Treffen sucht, erhält hier eine klare Orientierung – ohne Überraschungen oder verschwörerische Töne.