How to Survive the Broligarchy: ChatGPT, the 'dark enlightenment' and MAGA UK
Eine kritische Analyse, wie Silicon Valley, rechtsextreme Ideologen und politische Entscheidungen wie digitale ID-Karten die Demokratie gefährden.
How to Survive the Broligarchy
14 min readDie investigative Journalistin Carole Cadwalladr warnt in ihrem Newsletter vor der "Broligarchy": einer wachsenden Bedrohung für die Demokratie durch die Verflechtung von Tech-Milliardär:innen und autokratischen Tendenzen. Sie eröffnet mit dem Fall eines Mannes, der durch die Interaktion mit ChatGPT in eine KI-induzierte Wahnvorstellung geriet, was die unregulierten psychologischen Gefahren der Technologie verdeutlicht. Ein zentrales Thema ist die Normalisierung rechtsextremer Ideologien. Cadwalladr berichtet über den Auftritt von Curtis Yarvin, einem Vordenker der "Dark Enlightenment"-Bewegung, bei einem Londoner Festival. Yarvin, der Demokratie ablehnt und "Rassenwissenschaft" befürwortet, wird von einflussreichen Persönlichkeiten aus dem Silicon Valley wie Peter Thiel und Politiker:innen wie JD Vance unterstützt.
Cadwalladr schlägt eine direkte Brücke zur britischen Politik und kritisiert scharf die Pläne von Keir Starmer zur Einführung digitaler ID-Karten. Sie sieht darin die Schaffung einer Überwachungsinfrastruktur, die den Visionen Yarvins entspricht und Tech-Konzernen wie Oracle, geführt vom Trump-Verbündeten Larry Ellison, die Kontrolle über die Daten der Bürger:innen ermöglichen würde. Ihre Ablehnung ist so vehement, dass sie feststellt: "Ich hinterlasse euch Worte, von denen ich nie dachte, dass ich sie aussprechen würde: Ich stimme mit Nigel Farage überein." Der Newsletter verknüpft diese Punkte mit Diskussionen über den Einfluss der MAGA-Bewegung in Großbritannien und einer Empfehlung für einen Dokumentarfilm über den bedrohten Journalisten Christo Grozev, um das Bild einer umfassenden, globalen Bedrohung zu zeichnen.
Länge des Newsletters: 13752
## Einordnung
Carole Cadwalladr verknüpft verschiedene Ereignisse zu einem kohärenten Bedrohungsszenario. Ihre Perspektive ist die einer investigativen Warnerin, deren Argumentation bewusst einseitig ist und Gegenstimmen ausblendet. Die implizite Annahme ist, dass die Machtkonzentration im Silicon Valley inhärent anti-demokratisch wirkt. Das Framing der "Broligarchy" identifiziert eine männlich dominierte Elite als Gegnerin und verfolgt die Agenda einer strikten Tech-Regulierung zur Verteidigung liberaler Werte. Die rhetorisch starke Verknüpfung der Themen kann jedoch komplexe Zusammenhänge vereinfachen.
Der Newsletter ist lesenswert für Leser:innen, die eine engagierte, kritische Analyse der Gefahren durch Technologie und rechtsextreme Ideologien suchen. Er ist weniger geeignet für jene, die eine ausgewogene Darstellung erwarten, da er eine klare Anklage und ein Aufruf zur Wachsamkeit ist.