Breaking the Sound Barrier by Amy Goodman: "If These Words Reach You, Know That Israel Has Succeeded In Killing Me"
Die dokumentierte Ermordung palästinensischer Journalist:innen durch Israel und ihre Bedeutung für die Berichterstattung aus Gaza.
Breaking the Sound Barrier by Amy Goodman
6 min readDie 7-minütige Episode "Breaking the Sound Barrier" widmet sich der Ermordung des palästinensischen Al-Jazeera-Journalisten Anas Al-Sharif und seiner Kolleg:innen durch einen israelischen Luftschlag am 10. August 2025. Amy Goodman und Denis Moynihan rekonstruieren das Geschehen und richten den Fokus auf die gezielte Tötung von Medienschaffenden im Gazastreifen.
### 1. Vorausahnung des Todes
Al-Sharif habe bereits im April 2025 ein Abschiedsstatement verfasst, das besage: "Wenn diese Worte euch erreichen, wisst, dass Israel es geschafft hat, mich zu töten und meine Stimme zum Schweigen zu bringen." Er habe darin gebeten, Gaza und ihn in den Gebeten nicht zu vergessen.
### 2. Gezielte Tötung von Journalist:innen
Die israelische Armee habe die Verantwortung für den Angriff auf das Pressezelt vor dem Al-Shifa-Krankenhaus übernommen und Al-Sharif nachträglich als "Hamas-Zellenleiter" diffamiert. Die UN-Sonderberichterstatterin Irene Khan spreche von einem Muster, bei dem zwischen 26 und 30 Journalist:innen gezielt ermordet worden seien.
### 3. Strategische Vertreibung
Die Morde erfolgten kurz vor der erneuten Invasion von Gaza-Stadt, bei der rund eine Million Palästinenser:innen vertrieben werden sollten. Die getöteten Journalist:innen seien die letzten unabhängigen Augenzeug:innen vor Ort gewesen.
### 4. Kontrolle der Berichterstattung
Während Netanyahu angekündigt habe, "viele ausländische Journalist:innen" ins Gebiet zu lassen, blieben diese an die israelische Armee gebunden und unterlägen der Militärzensur. Gleichzeitig würden palästinensische Medienschaffende systematisch ausgeschaltet.
## Einordnung
Die Episode versteht sich als klassisches advocacy journalism: Goodman und Moynihan positionieren sich eindeutig auf palästinensischer Seite und nutzen das Format, um systematische Gewalt gegen Medienschaffende zu dokumentieren. Die journalistische Methode besteht aus Zeugenaussagen (UN-Sonderberichterstatterin, Al-Jazeera-Chefredakteur) und der Gegenüberstellung offizieller israelischer Erklärungen mit Berichten von Augenzeug:innen. Dabei wird die Reduktion auf ein Opfer-Täter-Schema deutlich: Israel als Täter, Palästinenser:innen als Opfer, wobei die US-Regierung als Mittäterin benannt wird. Die fehlende Einordnung israelischer Sicherheitsinteressen oder die Komplexität des Konflikts bleiben ausgespart. Die Episode wirkt wie ein Plädoyer für Pressefreiheit und gegen die US-Unterstützung Israels – journalistisch klar positioniert, aber ohne Mehrperspektivität.