The Prof G Pod with Scott Galloway: Raging Moderates: Trump’s Epstein Problem
Eine scharfe Analyse der Epstein-Kontroverse und ihrer Auswirkungen auf Trumps Basis sowie der aktuellen Einwanderungspolitik.
The Prof G Pod with Scott Galloway
56 min read3502 min audioIn dieser Folge von "Raging Moderates" diskutieren Scott Galloway und Jessica Tarlov die Kontroverse um die Epstein-Akten und deren Auswirkungen auf die Trump-Administration. Der Gastgeber und die Analystin behandeln auch die verschärften Einwanderungsmaßnahmen und einen Vorschlag zur Überprüfung der kognitiven Fitness von Abgeordneten.
### Trump wirke bei den Epstein-Akten "schuldig wie ein Hund, der in den Müll geraten ist"
Galloway argumentiert, Trump könne "nicht schuldiger wirken", nachdem das DOJ ein Memo veröffentlicht habe, das besagt, Epstein sei durch Suizid gestorben und es gäbe keine geheime Kundenliste. Anstatt die Krise transparent zu bewältigen, habe Trump zur Ablenkung über Rosie O'Donnell gesprochen: "Es ist, als würde mein Hund in den Müll geraten und ich in die Küche komme - ich weiß, dass mein Hund in den Müll geraten ist."
### Die MAGA-Basis revoltiere erstmals gegen Trump
Tarlov betont, dies sei bemerkenswert, da normalerweise "nichts von Bedeutung" sei in der Trump-Ära. Bei der Turning Point USA Student Summit hätten Anhänger Pam Bondi ausgebuht, und Influencer wie Steve Bannon und Laura Loomer kritisierten offen die Administration. "Wir sind konditioniert zu denken, dass nichts von Bedeutung ist, weil bisher nichts von Bedeutung war", erklärt sie.
### ICE-Agenten trügen Masken wie "Sturmtruppen"
Galloway kritisiert scharf, dass ICE-Beamte bei Deportationen Masken trügen, und vergleicht dies mit anderen maskierten Gruppen: "Was haben Sturmtruppen, ICE, der KKK und Verrückte, die Juden den Zugang zu bestimmten Teilen der UCLA verwehren, gemeinsam? Die Antwort ist Masken." Er argumentiert, dies zeige, dass die Beamten sich für ihre Handlungen schämten.
### Trump habe sein stärkstes Thema "historisch" verspielt
Tarlov präsentiert Umfragedaten, die zeigen, dass Trump bei der Einwanderung mittlerweile "minus 27 bei Gallup, minus 16 bei Quinnipiac" stehe. Sie erklärt: "Er hat sein bestes Thema in historischen Dimensionen versaut", da 70 Prozent der Inhaftierten nicht verurteilt worden seien.
### Eine Demokratin fordere kognitive Tests für Abgeordnete
Marie Glissenkamp-Perez (36) schlage vor, dass das House Ethics Office bewerten solle, ob kognitive Beeinträchtigung die Arbeitsfähigkeit von Abgeordneten einschränke. Galloway unterstützt dies vehement: "Es ist einfach verrückt, dass wir entschieden haben, dass ein 34-Jähriger nicht die kognitive Fähigkeit hat, für das Präsidentenamt zu kandidieren, aber jemand mit 81 kann es tun."
## Einordnung
Diese Folge demonstriert die Stärken und Schwächen des politischen Diskurses in einem professionellen Podcast-Format. Galloway und Tarlov liefern eine sachkundige Analyse aktueller politischer Entwicklungen, wobei beide ihre jeweiligen Perspektiven - Galloway als kritischer Beobachter, Tarlov als erfahrene Politanalystin - einbringen. Besonders bemerkenswert ist ihre Bereitschaft, auch unangenehme Wahrheiten über die eigene politische Seite anzusprechen, etwa Tarlovs Kritik an gerontokratischen Strukturen bei den Demokraten.
Allerdings zeigt sich auch die Gefahr einer zu starken Fokussierung auf Spektakel versus Substanz. Während beide Gastgeber:innen die Epstein-Kontroverse als möglicherweise ablenkend von wichtigeren Themen wie Medicaid-Kürzungen erkennen, widmen sie ihr dennoch breiten Raum. Galloways Vergleich von ICE-Agenten mit "Sturmtruppen" ist rhetorisch kraftvoll, aber auch polemisch und könnte historische Verhältnisse verharmlosen. Die Diskussion profitiert von Tarlovs Insider-Perspektive auf politische Mechanismen, leidet aber unter einer gewissen Washingtoner Blase, die sich mehr für Prozesse als für Auswirkungen auf Bürger:innen interessiert. Dennoch bietet der Podcast wertvollen Einblick in aktuelle politische Dynamiken.