Der ARD-Podcast „Hormongesteuert“ widmet sich in dieser Folge der Postmenopause. Moderatorin Katrin Simonsen spricht mit Dr. Katrin Schaudig, Präsidentin der Deutschen Menopausegesellschaft, über die gesundheitlichen Folgen des dauerhaften Östrogenmangels. Sie erläutern, dass nicht nur die Wechseljahre selbst, sondern auch die danach folgende Lebensphase mit erhöhten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose und Demenz einhergeht. Dabei thematisieren sie präventive Maßnahmen wie Hormontherapien, Lebensstil-Änderungen und Vorsorgeuntersuchungen. ### 1. Hormonmangel als „Brandbeschleuniger“ für Alterserkrankungen Dr. Schaudig beschreibe den Östrogenmangel als „Brandbeschleuniger“ für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz: „Es ist nicht so, dass dann die Beschwerden ... vorbei sind ... es ist dann auch manchmal noch ziemlich schlimm.“ ### 2. Risiko für Osteoporose deutlich erhöht Ohne Östrogen drohe ein fortschreitender Knochenschwund; 80% aller Osteoporose-Betroffenen seien Frauen. Schon geringe Hormonmengen könnten den Abbau stoppen. ### 3. Hormontherapie als präventive Option Frauen mit Osteopenie oder starken Beschwerden sollten über eine Hormontherapie nachdenken, rät die Expertin: „Dann rate ich wirklich sehr deutlich zu einer Hormontherapie.“ Die Wirkstärke hänge aber stark von Art, Dosis und Beginn ab. ### 4. Lebensstil bleibt entscheidend Die größten Hebel seien Bewegung („Sport, Sport, Bewegung und zwar auch Kraftsport“), Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und konsequente Vorsorge (Mammographie, Darmspiegelung). ### 5. Falscher Zeitpunkt verliert Schutzeffekt Beginne eine Hormontherapie mehrere Jahre nach der Menopause, „nehmen Sie dann keinen Schutz mehr fürs Herz-Kreislaufsystem mit und auch keinen Schutz für die Demenz“, so die klare Botschaft. ## Einordnung Die Folge versteht sich in erster Linie als medizinischer Ratgeber mit professionellem Anspruch. Die Gesprächsführung ist locker, wirkt aber durchaus seriös: Inhalte werden faktenbasiert dargestellt, mit Studienlage und eigenen Leitlinien-Erfahrungen untermauert. Die Expertin bleibt bei Unsicherheiten („wir wissen es nicht genau“) transparent. Besonders positiv: Es wird wiederholt betont, dass Hormone kein Allheilmittel seien und Lebensstilfaktoren mindestens ebenso wichtig seien. Kritisch bleibt, dass die Folge keine Gegenstimmen oder Betroffenenperspektiven einbindet; so entsteht gelegentlich der Eindruck eines eher einseitigen Befürwortens hormoneller Interventionen. Die argumentative Linie bleibt aber stets innerhalb der etablierten medizinischen Leitlinien.