Alastair Campbell und Rory Stewart diskutieren in dieser 90-minütigen Episode von "The Rest Is Politics" drei Hauptthemen: den Rücktritt von Peter Mandelson als britischer Botschafter in den USA wegen seiner Verbindungen zu Jeffrey Epstein, die Ermordung des US-Rechtsinfluencers Charlie Kirk und deren politische Auswirkungen sowie die illegale US-Militäraktion gegen ein venezolanisches Schiff. Die Gespräche zeichnen sich durch eine Mischung aus Insider-Wissen, persönlichen Anekdoten und scharfer Kritik an politischen Entwicklungen aus. Die Moderatoren zeigen eine klare Haltung gegen politische Gewalt und illegale Militäreinsätze, während sie gleichzeitig die Komplexität der Mandelson-Affäre durchleuchten. ### Mandelsons tiefe Verstrickung mit Epstein Die Enthüllungen um Peter Mandelsons Beziehung zu Jeffrey Epstein seien vernichtender als erwartet. Campbell und Stewart diskutieren, wie Mandelson trotz Epsteins Verurteilung weiterhin mit ihm zusammenarbeitete und ihm sogar Unterstützung bei der Anfechtung der Verurteilung anbot. Stewart betont: "The emails show just what a depth of relationship there was. Financial relationship, the number of times he was staying in Epstein's house after Epstein had been convicted for child trafficking." ### Die tödliche Symbolkraft von Charlie Kirks Ermordung Die Ermordung des 31-jährigen rechten Influencers Charlie Kirk bei einer Universitätsdebatte wird als politische Zäsur gewertet. Campbell analysiert, wie Kirks Tod sofort von MAGA-Akteuren für politische Zwecke instrumentalisiert wurde: "The weaponisation of his death against the Democrats is abhorrent." Kirk galt als Stimme der jungen Trump-Unterstützer und seine Tötung werde die amerikanische Politik weiter polarisieren. ### Trumps illegale Kriegshandlung gegen Venezuela Die US-Militäraktion gegen ein venezolanisches Schiff im internationalen Gewässer wird als völkerrechtswidrig verurteilt. Stewart kritisiert scharf: "It is entirely illegal and completely shocking... instead of attempting to apprehend the vessel and arrest the people and put them on trial, just kills them." Die Moderatoren sehen darin einen gefährlichen Präzedenzfall für wahllose Tötungen ohne Gerichtsverfahren. ### Die wiederkehrende Karriere von Peter Mandelson Trotz wiederholter Rücktritte wegen Skandalen kehre Mandelson immer wieder in höchste politische Positionen zurück. Campbell erklärt dies mit dessen politischem Talent: "He's got a very good brain... he's very clever... he's very capable of taking on big jobs." Die Diskussion zeigt, wie persönliche Netzwerke und Fähigkeiten über wiederholte Integritätsverstöße hinwegsehen lassen. ### Die Gefahr politischer Gewalt in den USA Die Moderatoren warnen vor der Normalisierung politischer Gewalt. Campbell betont: "There've been assassinations of left-leaning politicians that there's been next to no reaction... the really violent rhetoric in American politics has been coming for a long time from the right." Die einseitige Berichterstattung über politische Gewalt werde die Spaltung weiter vertiefen. ## Einordnung Die Episode zeigt die Stärken und Schwächen des Formats: Campbell und Stewart bieten tiefgehende Einblicke in politische Prozesse mit Insider-Wissen, das über reine Nachrichtenberichterstattung hinausgeht. Ihre Diskussion über Mandelson offenbart die problematische Kultur elitärer Netzwerke, die wiederholte Fehlverhalten ignorieren. Besonders bemerkenswert ist ihre klare Positionierung gegen politische Gewalt und illegale Militäreinsätze, wobei sie differenziert zwischen der Verurteilung von Gewalt und der Kritik an politischen Positionen. Das Format leidet jedoch unter einer gewissen Selbstreferentialität - beide Moderatoren beziehen sich häufig auf ihre eigene politische Vergangenheit und persönliche Netzwerke. Die Mischung aus schwerwiegenden politischen Themen und Anekdoten über persönliche Bekanntschaften wirkt manchmal unangemessen. Die journalistische Qualität liegt weniger in Recherche als in der Analyse und Einordnung durch politische Erfahrung.