In der Podcast-Folge "Gruppen:Dynamik" von Carl-Auer Sounds of Science diskutieren Maria Spindler und Torsten Groth die Verknüpfung von Gruppendynamik und Systemtheorie in Organisation und Führung. Groth betont, dass Gruppendynamik die Interaktion in Situationen sichtbar mache, während Systemtheorie die Einflüsse von Organisationsstrukturen und gesellschaftlichen Kontexten herausstelle. Beide Perspektiven ergänzen sich: Gruppendynamik bietet ein Labor zur Selbstbeobachtung in Interaktion, Systemtheorie erweitert den Blick auf übergeordnete Logiken. Kontrovers diskutiert wird, ob Gruppendynamik eine emanzipatorische Wirkung jenseits der Gruppe entfalten kann – Groth hält dies für zu kurz gegriffen, da sie die Macht von Systemen wie Wirtschaft oder Recht unterschätze. Spindler verteidigt den partizipativen Anspruch der Gruppendynamik, die Stimmen der Beteiligten einzubeziehen. Beide einigen sich, dass in der Praxis viele Berater:innen beide Zugänge kombinieren und die Unterscheidung oft theoretisch relevanter ist.