In dieser Crossover-Folge empfiehlt Mounia Meiborg vom "Was jetzt?"-Team die aktuelle Episode von "Geht da noch was?", dem Optimierungspodcast der ZEIT. Lisa Hegemann und Rose Tremlett diskutieren mit den Organisationsentwickler:innen Simone Brecht und Robert Stulle, wie Feedback im Job gelingen kann – ohne Verletzungen, aber mit klaren Botschaften. Die Expert:innen plädieren für konkrete Beobachtung statt wertender Urteile, kürzere Gespräche und die Vermeidung des "Shit-Sandwich". Besonders herausgearbeitet wird, dass Lob und Feedback nicht identisch sind: Lob setze eine Hierarchie, Feedback sei auf Augenhöhe möglich. Für die Praxis bieten die Gastgeber:innen ein Leitschema: "Wahrnehmung – Wirkung – Wunsch" und raten, Gespräche vorher anzukündigen, aber Angst-vokabeln wie „wir müssen reden“ zu vermeiden. Am sensibelsten zeigt sich das Thema beim Feedback nach oben: Wer der Führungskraft zu viel Druck macht, sollte mit Lösungsvorschlagen kommen und sich der Machtdynamik bewusst sein – gegebenenfalls müsse man auch die Konsequenz ziehen und den Arbeitsplatz wechseln. Die Episode endet mit dem Appell, erwachsene Menschen nicht „mit Samthandschuhen“ anzufassen, sondern sie als kompetente Gesprächspartner:innen ernst zu nehmen. ## Einordnung Der Podcast lebt von seiner unterhaltsamen Doppelmoderation und der souveränen Einbindung der Expert:innen. Die Expertise bleibt dabei klar erkennbar, ohne belehrend zu wirken. Besonders gelungen: Die Balance zwischen konkretem Rat und der Anerkennung emotionaler Komplexität. Kritisch bleibt, dass strukturelle Probleme – etwa Überforderung durch Führungskraft oder fehlende Ressourcen – letztlich individualisiert und mit „Selbst-Optimierung“ gelöst werden sollen. Die Perspektive von Betriebsräten oder Gewerkschaften fehlt, Machtasymmetrien werden beschrieben, aber nicht hinterfragt. Dennoch liefert die Episode eine wertvolle Handreichung für den Arbeitsalltag und zeigt, dass gute Kommunikation erlernbar ist.