Die DW AfricaLink-Folge diskutiert Nigers Visumpolitik gegenüber EU-Bürgern als Reaktion auf die eigenen Visa-Erfahrungen. Die Junta in Niamey verlangt, dass Europäer künftig in Genf, Ankara oder Moskau einreisen müssen, da Nigerien:innen für Schengen-Visa ins Ausland reisen müssen. Experten wie Bram Posthumus und Beverly Ochieng erklären, dass diese Maßnahme Teil eines größeren anti-westlichen Narrativs sei, das auf Jahre der Frustration über europäische Visapolitik und paternalistische Beziehungen aufbaue. Die symbolische Geste stärke die innenpolitische Legitimität der Militärjunta, die seit dem Putsch 2023 zunehmend zu Russland, China und der Türkei bilaterale Beziehungen aufbaue. Die Diskussion zeigt, dass die neue Allianz der Sahelstaaten (Mali, Burkina Faso, Niger) durch Importabgaben und Sicherheitspartnerschaften mit russischen Paramilitärs westliche Einflüsse systematisch zurückdrängen. Die Analysten betonen, dass die anti-westliche Rhetorik die Verschlechterung der Sicherheitslage und wirtschaftlichen Probleme in der Region kaschieren solle. Die Episode beleuchtet auch die Spaltung der Gesellschaft: Während junge Menschen die Juntas als Alternative zum gescheiterten demokratischen System sehen, verschlechtert sich die Lage für Journalist:innen und Bürgerrechte. Die Experten warnen, dass die Militärführung langfristig wirtschaftliche und sicherheitspolitische Erfolge liefern müsse, um die Unterstützung zu halten.