Holger Klein und Marvin Schade diskutieren im Podcast "Holger ruft an" die fünf Punkte der KI-Strategie des Axel-Springer-Verlags. Schade, Medienjournalist und Experte für digitale Medientrends, analysiert die Vorgaben kritisch: Die Verpflichtung, KI statt Google zu nutzen, wird als politisches Statement gegen Googles Marktmacht gedeutet, birgt aber die Gefahr oberflächlicher Recherche. Die AI-Reviewpflicht wird als Widerspruch wahrgenommen, da eine fehleranfällige Maschine eigene Fehler kaum erkennen könne. Besonders brisant: Neue Stellen und Budgets sollen nur genehmigt werden, wenn KI den Job nicht übernehmen kann – ein klarer Hinweis auf möglichen Stellenabbau. Trotzdem sehen beide durchaus sinnvolle Anwendungsfelder für KI in der redaktionellen Arbeit, etwa bei Recherche, Textkorrektur oder Routineaufgaben. Die zentrale Forderung lautet: KI als Werkzeug nutzen, aber niemals den menschlichen Prüfprozess aushebeln. Beide beklagen, dass Fehler wie die Business-Insider-Halluzination nicht als Warnung, sondern als Kavaliersdelikt abgetan werden – ein gefährliches Signal für die Glaubwürdigkeit des Journalismus.