Die aktuelle Ausgabe von "Studio Ett" (Schweden-Radio P1) berichtet zunächst live über eine Schulschießerei in Minneapolis, bei der laut Korrespondentin Gina Lindberg "mindestens 20 Personen" getroffen worden seien. Im zweiten Teil wechselt die Sendung abrupt zu medizinischen Fragen: Allergologin Mohanna Alavi erklärt, dass eine plötzliche schwere Bananenallergie "sehr ungewöhnlich" sei, aber durchaus möglich sei. Der dritte Schwerpunkt widmet sich dem Schicksal der syrischen Zahnärztin Rania Al Abbasi, die 2013 gemeinsam mit ihrem Mann und sechs Kindern vom Assad-Regime verschleppt wurde. Ihr Bruder Hassan Al Abbasi berichtet, dass "tausende Kinder politischer Gefangener" verschwunden seien und viele möglicherweise als Kindersoldaten oder in die Prostitution gezwungen worden seien. ### Mindestens 20 Opfer bei Schulschießerei in Minneapolis Laut Gina Lindberg, Korrespondentin in Washington, habe es auf dem Gelände einer katholischen Grundschule eine Schießerei gegeben. "Mindestens 20 Personen" seien getroffen worden, darunter auch Kinder. Der Täter sei tot, Details zu seinem Hintergrund lägen noch nicht vor. ### Plötzliche Bananenallergie als "sehr ungewöhnlichen" Ausnahmefall Mohanna Alavi, Allergologin an der Sophiahemmet-Klinik, erklärt, dass eine sofortige schwere Reaktion auf Bananen "sehr ungewöhnlich" sei. Es gebe zwar Kreuzallergien mit Ragweed-Pollen, aber eine echte Bananenallergie entwickle sich meist schrittweise. ### 177.000 Verschwundene in Syrien - Schicksal der Familie Al Abbasi Hassan Al Abbasi berichtet, dass seine Schwester Rania, eine syrische Schachmeisterin, mit ihrer gesamten Familie 2013 vom Assad-Regime verschleppt wurde. Laut Syrian Network for Human Rights seien seit 2011 "rund 177.000 Menschen verschwunden, darunter über 3.600 Kinder". ### Systematisches Verschieben von Kindern zwischen Regime-Einrichtungen Hassan beschreibt ein "zynisches System" des Assad-Regimes: "Sie haben die Kinder oft zwischen verschiedenen vom Regime kontrollierten Kinderheimen verschoben, um es für ihre Angehörigen schwieriger zu machen, sie zu finden." ### Vermutungen über Rekrutierung als Kindersoldaten und Zwangsprostitution Hassan sammelt Zeugenaussagen: "Mehrere Geschichten deuten darauf hin, dass Jungen als Kindersoldaten rekrutiert wurden" und "viele Frauen... berichteten, dass sie zur Prostitution gezwungen wurden". ### SOS-Kinderdörfer distanzieren sich von Beteiligung Bertil Widell, Kommunikationsleiter von SOS-Kinderdörfer, bestätigt zwar, dass die syrische Organisation 140 Kinder politischer Gefangener aufgenommen habe, betont aber: "Leider gibt es keine Anzeichen dafür, dass Ranias Kinder jemals in einem unserer syrischen Heime waren." ## Einordnung Diese Folge von "Studio Ett" zeigt die Stärken und Schwächen eines klassischen Nachrichtenmagazins. Die Live-Berichterstattung über die Schulschießerei demonstriert professionelles Krisen-Journalismus: Gina Lindberg liefert schnell bestätigte Fakten, vermeidet Spekulationen und betont die vorläufige Natur der Zahlen. Die anschließenden Themenwechsel wirken jedoch abrupt und lassen kaum Zeit für vertiefte Analyse. Besonders der syrische Teil verlässt sich stark auf die emotionale Erzählung des Bruders ohne unabhängige Bestätigung der schwerwiegenden Vorwürfe gegen SOS-Kinderdörfer. Die Sendung bleibt bei der Darstellung der Machtverhältnisse deskriptiv - weder das US-Waffenrecht noch die strukturellen Gründe für syrische Gewaltorgien werden kontextualisiert. Die Perspektive der Betroffenen dominiert, während systemische Analysen fehlen.