Geopolitechs: Rare Earth, Software, and Nexperia
Eine Analyse des eskalierenden Technologiekonflikts, die Chinas strategische Gegenmaßnahmen gegen die USA und seine Bemühungen, die EU zu beeinflussen, detailliert beleuchtet.
Geopolitechs
25 min readDer Newsletter beleuchtet die eskalierenden geopolitischen Spannungen zwischen China und dem Westen im Technologiesektor. Im Vorfeld von Gesprächen in Malaysia ergreifen beide Seiten neue Maßnahmen. China leitet eine Antidumping-Untersuchung gegen US-Chips ein und vertieft die Kooperation mit Airbus, was als strategischer Zug gegen mögliche US-Sanktionen im Luftfahrtsektor gilt. Die US-Regierung unter Trump droht im Gegenzug mit einem umfassenden Exportverbot für softwaregestützte Produkte als Reaktion auf Chinas verschärfte Exportkontrollen für Seltene Erden.
Ein zentraler Konfliktpunkt ist der Fall Nexperia, ein chinesisches Halbleiterunternehmen in den Niederlanden. Die niederländische Regierung hat dessen Vermögenswerte eingefroren und ein Gericht den chinesischen CEO suspendiert. China reagierte mit eigenen Exportbeschränkungen für Nexperias chinesische Tochterfirmen, was die globalen Lieferketten, insbesondere in der Automobilindustrie, bedroht. Die chinesische Handelskammer bei der EU (CCCEU) rahmt Chinas Maßnahmen als Reaktion auf US-Regeln und warnt Europa davor, sich instrumentalisieren zu lassen. Auch der Druck auf US-Konzerne wächst: Chinesische Konsument:innen haben eine Beschwerde gegen Apple wegen Missbrauchs der Marktdominanz eingereicht, kurz nachdem CEO Tim Cook hochrangige Politiker:innen getroffen hatte. Die chinesische Regierung nutzt den Konflikt auch, um Taiwan zur Annäherung zu bewegen: „Der richtige Weg liegt in der Hinwendung zum Festland, der Vertiefung der Integration über die Taiwanstraße hinweg.“
Länge des Newsletters: 24629
## Einordnung
Der Newsletter präsentiert die Ereignisse fast ausschließlich aus chinesischer Perspektive und stützt sich auf offizielle Verlautbarungen. Chinas Handlungen werden konsequent als legitime, defensive Reaktionen auf den Protektionismus der USA geframt. Die implizite Annahme ist, dass China als verantwortungsvolle Großmacht agiert, während die USA die globale Stabilität gefährden. Dieses Narrativ dient dem Interesse, einen Keil zwischen die EU und die USA zu treiben, indem Europa als Leidtragender der US-Politik dargestellt wird. Kritische Nachfragen, etwa zu den Sicherheitsbedenken der Niederlande im Fall Nexperia, unterbleiben.
Der Newsletter ist für Leser:innen lesenswert, die die offizielle chinesische Argumentation im Technologiekonflikt verstehen wollen. Er sollte jedoch mit dem Bewusstsein gelesen werden, dass er eine einseitige, interessengeleitete Perspektive vertritt und westliche Positionen kaum darstellt.