Das heute journal vom 7. Oktober 2025 berichtet in knapp 30 Minuten kompakt über die politische Blockade in Frankreich, neue Gaza-Geiseln-Verhandlungen, Ausbildungsengpässe in Deutschland und weitere Top-Themen. Die Moderation übernehmen Hanna Zimmermann und Anne Gallinack. Hauptgesprächspartner sind die ARD-Korrespondent:innen Anne Arend (Paris), Thomas Walde (Paris), Frank Betmann (Frankfurt), Goli Atay (Kairo) und Thomas Reichert (Tel Aviv). ### 1 Frankreichs politisches Chaos verschärft sich Seit dem Rücktritt von Sébastien Lecornu nach nur 27 Tagen im Amt stehe Frankreich vor einer „Blockade ohne Ausweg“, weil die drei Lager – Links, Zentrum (Macron) und Rechts – auf absolute Mehrheit pochen und „Kompromisse“ verweigern. „Die politischen Parteien nehmen weiterhin eine Haltung ein, als hätten sie alle die absolute Mehrheit“, zitiert Lecornu. ### 2 Neue Gefahr für Macron Sollte Lecornus erneuter Vermittlungsversuch bis Mittwoch scheitern, wolle Macron „die Konsequenzen ziehen“ – womöglich Auflösung der Nationalversammlung. Umfragen sehen dabei die Rechtspopulist:innen von Le Pen vorne, allerdings „weit von einer absoluten Mehrheit entfernt“. ### 3 Trump präsentiert 20-Punkte-Gaza-Plan Nach einem verunglückten israelischen Angriff auf Katar verständigten sich arabische und westliche Regierungen auf einen „gerechten Frieden“ und ein „schnelles Ende“ des Krieges. Trump fordert zunächst Freilassung der Geiseln, danach „Abzug israelischer Truppen aus Gaza“; Details sollen in Scharm el-Scheich ausgehandelt werden. ### 4 Netanyahu steht vor Machtprobe Ein Truppenrückzug aus Gaza gilt für Netanyahu als „großer Kompromiss, der seine Regierung gefährden“ könnte. Besonders umstritten ist die mögliche Freilassung Marwan Barghoutis – einer Fatah-Figur, die „die Palästinenser vereinen“ und „einem Palästinenserstaat Schub geben“ könnte, „was Netanyahu nicht will“, sagt Korrespondent Thomas Reichert. ### 5 Bundeswehrreform: Streit um „freiwillig“ Verteidigungsminister Pistorius setzt auf Freiwilligkeit, um die Personaldecke der Bundeswehr zu schließen. Bundeskanzler Merz bezweifelt, „dass das genügen wird“, und pocht erneut auf ein Pflichtjahr; SPD-Generalsekretär Klüßendorf wirft der Union Vertragsbruch vor. ### 6 Corona-bedingte Lernlücken bremsen Ausbildung Bewerber:innen „können nicht mehr richtig schreiben und rechnen“, klagt die Wirtschaft. Corona-Lockdowns werden als Hauptschuldige identifiziert: „Die Ergebnisse gehen stark nach unten“, sagt ein Ausbildungsleiter. Betroffen sind auch Unis, wo Lösungshäufigkeiten in Mathe-Tests von 45 auf 35 Prozent sanken. ## Einordnung Die Sendung arbeitet klassisch als Nachrichtenmagazin: knapp, politiknah und mit klaren Gut-Böse-Mustern. Die Expert:innen werden als neutrale Erklärer präsentiert, bleiben aber in der Analyse innerhalb der Bundestags-Parteiensprechblasen. Dabei werden Machtfragen kaum hinterfragt: Warum Frankreich ohne Koalitionskultur dasteht, warum Netanyahu einen Palästinenserstaat blockiert, warum die Bundeswehr trotz Milliardenbudget Personalprobleme hat – das bleibt offen. Die Rechtspopulist:innen in Frankreich werden zitiert, aber nicht ideologisch gewertet; ein Blick auf die eigenen Machtverhältnisse in der EU oder auf deutsche Waffenlieferungen fehlt. Der knappe Zeitrahmen erlaubt kaum Gegenstimmen oder strukturelle Perspektiven. Somit liefert das heute journal einen zuverlässigen, aber oberflächlichen Lage-Überblick – perfekt für Schnellinformation, anspruchsvolle Analyse muss woanders gesucht werden. Hörwarnung: Wer mehr als Schlagzeilen sucht, sollte ergänzende Angebote nutzen; die Folge bleibt trotz kompetenter Korrespondent:innen in der klassischen TV-News-Ebene.