The Rest Is Politics: 430. Murdoch, Epstein, and AI Billionaires: Is Trump Losing Control?

Campbell über sein Treffen mit Jeffrey Epstein, Stewart warnt vor KI-Gefahren und beide diskutieren das Wahlrecht ab 16.

The Rest Is Politics
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In dieser Folge von "The Rest Is Politics" diskutieren Alastair Campbell und Rory Stewart drei verschiedene Themen. Das Gespräch beginnt mit der Jeffrey Epstein-Affäre im Kontext von Donald Trump. Campbell, der Epstein einmal durch Ghislaine Maxwell kennengelernt hatte, beschreibt seine Begegnung mit dem späteren Sexualstraftäter und bewertet die politischen Implikationen für Trump. Er argumentiert, dass diese Geschichte Trump schaden könnte, da sie Verschwörungstheorien innerhalb der MAGA-Bewegung anheizt und zu einem Bruch mit Elon Musk beitragen könnte. ### Trump und Epstein könnten der MAGA-Bewegung schaden Campbell sieht in der Epstein-Verbindung eine potenzielle Schwachstelle für Trump. Die MAGA-Bewegung habe jahrelang Verschwörungstheorien über Demokraten als "satanische, blutsaugende Pädophile" verbreitet, nun werde Trump selbst mit Epstein in Verbindung gebracht. Campbells Einschätzung: "Wenn du von der Verschwörungstheorie lebst, könntest du durch sie sterben." ### Campbell beschreibt seine Begegnung mit Jeffrey Epstein Campbell erzählt von seinem einzigen Treffen mit Epstein vor über 20 Jahren. Ghislaine Maxwell, die er durch ihren Vater Robert Maxwell kannte, stellte ihn vor. Campbell beschreibt Epstein als Angeber mit einem "schleimigen Gesicht" und berichtet: "Ich bekam schlechte Schwingungen, nicht wegen der sexuellen Sachen, die wir seither wissen, sondern einfach wegen der Angeberei und Arroganz." ### AI entwickle sich zu schnell für angemessene Regulierung Stewart äußert sich zunehmend alarmiert über die KI-Entwicklung. Er warnt, dass die Technologie exponentiell wachse, während internationale Kontrollmechanismen fehlen würden. Besonders besorgniserregend sei, dass "diese Maschinen dich überzeugen können. Sie können QAnon erschaffen, aber QAnon, das sehr, sehr lokalisiert ist, sehr individualisiert für dich." ### Tech-Unternehmen verlangen zu viel Vertrauen Beide Moderatoren kritisieren die Argumentation der Tech-Konzerne, die Regulierung mit dem Argument ablehnen würden, sie müssten China zuvorkommen. Campbell fragt skeptisch: "Warum sollten wir Musk und Zuckerberg vertrauen? Was haben sie für die Welt getan, außer sich durch Cleverness viel Geld zu verdienen?" ### Wahlrecht ab 16 als demokratische Erneuerung Campbell feiert die Einführung des Wahlrechts für 16- und 17-Jährige als historischen Verfassungswandel. Er argumentiert: "Ich habe das Gefühl, dass wir weniger neugierig und zynischer werden, je älter wir werden." Stewart zeigt sich skeptischer, erkennt aber den Wert an, wenn es Teil umfassender Verfassungsreformen wäre. ### Farage könnte vom Wahlsystem profitieren Stewart warnt, dass Nigel Farage bei anhaltender Popularität mit 32% der Stimmen eine Parlamentsmehrheit erlangen könnte, obwohl 70% nicht für ihn gestimmt hätten. Er plädiert daher für ein neuseeländisches Mischsystem aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht. ## Einordnung Diese Podcast-Folge zeigt die typischen Stärken und Schwächen des Formats: Die beiden Moderatoren führen ein sachkundiges, wenn auch manchmal oberflächliches Gespräch über komplexe Themen. Besonders bemerkenswert ist Stewarts sichtbarer Sinneswandel bei der KI-Regulierung - vom Technologie-Enthusiasten zum Warner vor unkontrollierter Entwicklung. Diese Wendung wirkt authentisch und nachvollziehbar begründet. Problematisch ist jedoch die episodische Behandlung der Themen. Während die Jeffrey Epstein-Diskussion durch Campbells persönliche Begegnung interessant wird, bleibt sie letztlich spekulativ über Trumps politische Verwundbarkeit. Die KI-Diskussion ist zwar alarmierend, aber es fehlen konkrete Handlungsvorschläge jenseits vager Regulierungsappelle. Das Wahlrechtsthema wird eher als Debatte zwischen den Moderatoren abgehandelt, ohne systematische Analyse der Auswirkungen. Die Gesprächsführung folgt dem für das Format typischen Muster: Persönliche Anekdoten werden mit politischen Einschätzungen vermischt, ohne dass immer klar wird, wo fundierte Analyse endet und Spekulation beginnt. Dennoch bietet die Folge durch die Insider-Perspektiven beider Moderatoren durchaus Mehrwert für politisch interessierte Hörer:innen. Die "agreeable disagreement" funktioniert als Stilmittel, auch wenn sie manchmal zu höflich bleibt, um wirklich kontroverse Positionen zu durchleuchten.