Der ARD-Podcast „Der KI-Podcast“ widmet sich in der Folge „Was kostet eigentlich ein Top-KI-Forscher?“ dem aktuellen Kampf um Spitzen-Talente im Silicon Valley. Die Moderator:innen Gregor Schmalzried und Fritz Espenlaub erklären, warum Meta-Chef Mark Zuckerberg angeblich bis zu 100 Millionen Dollar pro Kopf zahle, um KI-Forscher:innen wie Lukas Bayer von OpenAI abzuwerben. Dabei zeichnen sie ein Bild, in dem Geld zur knappen Ressource geworden sei – nicht mehr Rechenleistung oder Daten. Die Sprecher:innen diskutieren, ob sich solche Summen rechtfertigen ließen, wenn man nur eine Handvoll Personen kenne, die wirklich verstehen, wie man große Sprachmodelle trainiere. Leonie Engel von Pika bestätige aus dem Valley, dass Opportunitätskosten diese Gehälter rechtfertigten. Gleichzeitig werfe sich die Frage auf, ob Menschen überhaupt wie Rechenzentren behandelt werden dürften. Die Episode endet mit einem Überblick über die aktuellen „Teams“ im Rennen um die Superintelligenz: Meta, OpenAI, Anthropic, Google und die geheimnisvolle Safe Super Intelligence von Ilya Sutskever. ### 1. KI-Forscher:innen kosten so viel wie NFL-Quarterbacks Ein Microsoft-Forschungsleiter habe erklärt, ein Top-Deep-Learning-Experte koste inzwischen so viel wie ein Spitzen-Quarterback in der NFL – also mehrere zehn Millionen Dollar pro Jahr. ### 2. Meta kaufe ganze Teams für hunderte Millionen Mark Zuckerberg habe Berichten zufolge einzelnen Forscher:innen bis zu 100 Millionen Dollar geboten und dabei nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Gruppen aus OpenAI, Google und Anthropic abgeworben. ### 3. Talent sei die knappste Ressource Die Sprecher:innen argumentieren, Daten und Rechenleistung könne man noch mit Geld „aufsaugen“, aber es gebe nur wenige Menschen, die wirklich verstünden, wie man ein riesiges Sprachmodell sicher und effizient trainiere. ### 4. Gegenangebote allein reichten nicht Anthropic-Chef Dario Amodei habe öffentlich erklärt, keine Gegenofferten zu machen. Viele KI-Forscher:innen lehnten Metas Offerten ab, weil sie ihre Arbeit als „zivilisatorisches Projekt“ verstünden. ### 5. Google könne am Ende gewinnen Trotz aller Poaching-Wellen halten die Moderator:innen Google für den heimlichen Favoriten: Die hätten Daten, Geld, Cloud-Infrastruktur und die breiteste Modellpalette – von Gemini bis Genie 3. ## Einordnung Die Folge wirkt wie ein gut recherchierter, aber bewusst unterhaltsam aufbereiteter Überblick über ein aktuelles Marktphänomen. Schmalzried und Espenlaub verzichten auf technisches Fachchinesisch, nutzen stattdessen Analogien wie „RB Leipzig“ oder „Tony Hawk kehrt zurück“. Die Argumentation bleibt dabei weitgehend schlüssig: Sie zeigen, warum Geld allein nicht alles sei, sprechen aber kaum über strukturelle Probleme – etwa die Konzentration von Macht und Wissen in wenigen Tech-Giganten. Kritische Stimmen aus Wissenschaft oder Zivilgesellschaft fehlen gänzlich; stattdessen dominiert die Insider-Perspektive des Silicon Valley. Die Folge liefert keine neue Erkenntnis, sondern bestätigt das Narrativ, dass „die Besten“ nunmal astronomische Summen verdienen müssten. Wer eine nüchterne Analyse sucht, ist hier falsch; wer eine unterhaltsame Einführung in die aktuelle KI-Gehaltswut sucht, bekommt sie geliefert. Hörwarnung: Wer tiefergehende Kritik an Machtkonzentration oder ethische Fragen erwartet, wird enttäuscht sein – die Episode bleibt im Tech-Bubble.