Huberman Lab: How to Set & Achieve Massive Goals | Alex Honnold
Stanford-Professor Andrew Huberman spricht mit Free-Solo-Legende Alex Honnold über Risiko, Motivation und die Kunst, das Unmögliche möglich zu machen.
Huberman Lab
107 min read6567 min audioAndrew Huberman, Neurowissenschaftler an der Stanford University, spricht mit Alex Honnold, dem berühmtesten Free-Solo-Kletterer der Welt, über dessen historischen Aufstieg am El Capitan ohne Sicherung. Die Episode "My guest is Alex Honnold" vermittelt Einblicke in Honnolds Philosophie, Trainingsmethoden und Umgang mit Risiko.
### 1. Die Balance zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation
Honnold beschreibe, dass seine Leidenschaft fürs Klettern zwar immer intrinsisch motiviert sei, doch als Profi komme eine zusätzliche extrinsische Komponente hinzu: "I think climbing is always intrinsically motivated... But then, you know, now as a professional climber, obviously there is that extrinsic motivation as well where you're like, oh, this is how I make a living."
### 2. Monatelange Vorbereitung auf den perfekten Tag
Für die Free-Solo-Begehung des El Capitan habe Honnold jahrelang trainiert und die Route perfekt einstudiert: "I knew the route very, very well... I memorized every aspect of it." Am Tag der Begehung sei er zu 100% sicher gewesen.
### 3. Die Illusion des Risikos bei Free-Solo-Klettern
Honnold relativiere das wahrgenommene Risiko: "I think that honestly, the whole perception of risk around free soloing is maybe slightly misperceived by people." Er erkläre, dass viele seiner schlimmsten Erfahrungen beim Klettern mit Seil passiert seien, weil man sich dort mutiger verhalte.
### 4. Alternativer Karriereweg: Van-Life vs. strukturiertes Training
Für Elite-Kletterer sei es möglich, neben einem normalen Beruf zu trainieren: "a lot of my friends who like write code for a living... are very, very strong climbers." Für Free-Solo-Projekte hingegen sei das Leben im Van oft effektiver.
### 5. Tod von Free-Solo-Kletterern meist durch andere Aktivitäten
Überraschend sei, dass die meisten bekannten Free-Solo-Kletterer nicht beim Klettern verstorben seien: "basically none of them died soloing... one died in a car accident... one got swept out to sea by a rogue wave."
### 6. Die Kraft der kleinen täglichen Ziele
Honnold betone die Bedeutung konstanter kleiner Herausforderungen: "I basically always have a running to-do list... I have my climbing journal goes back to 2005 or 6... constantly trying to tick things as a climber."
## Einordnung
Die Episode zeichnet sich durch eine ungewöhnlich offene Gesprächsdynamik aus, in der Huberman als Wissenschaftler neugierige Fragen stellt und Honnold mit bemerkenswerter Ehrlichkeit antwortet. Die Diskussion über Risiko und Tod wird dabei nicht dramatisiert, sondern nüchtern analysiert - eine journalistische Stärke, die dem Podcast-Format gut zu Gesicht steht. Allerdings bleibt die Perspektive einseitig: Es fehlen kritische Stimmen zum Thema Free-Solo-Klettern und dessen gesellschaftliche Verantwortung. Die ausführlichen Produktplatzierungen wirken störend und mindern die Glaubwürdigkeit des wissenschaftlichen Anspruchs. Dennoch gelingt es Huberman, komplexe Konzepte wie Motivation und Risikobewertung anschaulich zu vermitteln. Die Episode besticht durch ihre Authentizität und bietet wertvolle Einblicke in die Psyche eines Extremsportlers, ohne dabei in Heroisierung zu verfallen.