Die Tech-Journalisten Philipp Glöckler und Philipp Klöckner diskutieren in Folge 495 (24.9.2025) über aktuelle Entwicklungen in der Tech-Branche. Sie thematisieren Jimmy Kimmels Rückkehr, den TikTok-Deal mit Rupert Murdoch, Oracles CEO-Wechsel, Trumps geplante H1B-Visa-Gebühr, Nvidias 100-Milliarden-Investition in OpenAI, Elon Musks XAI-Finanzierungsgerüchte und die Oura-Ring-Bewertung. Die Diskussion zeigt eine konsistente kritische Haltung gegenüber Marktkonzentration und politischem Einfluss reicher Tech-Milliardäre, besonders bezüglich Meinungskontrolle durch Social-Media-Plattformen. Die Machart ist unterhaltsam, jedoch mit journalistischem Anspruch, der faktenbasierte Analyse mit persönlichen Meinungen verbindet. ### 1. Drei reichste Männer kontrollieren Social-Media-Plattformen Glöckler und Klöckner kritisieren, dass Elon Musk (X), Larry Ellison (TikTok-Deal) und Mark Zuckerberg (Meta) als drei reichste Menschen die wichtigsten Social-Media-Plattformen kontrollieren würden: "Drei republikanische Männer [...] sich die Newsquellen für einen Großteil der Weltbevölkerung [...] aggregieren". Diese Konsolidierung sei problematisch für demokratische Meinungsvielfalt. ### 2. TikTok-Deal als geopolitisches Machtinstrument Der TikTok-Deal mit Murdochs Beteiligung werde von Trump als Druckmittel gegen Verbündete genutzt, um von chinesischer auf US-amerikanische Version zu wechseln: "Die Trump-Regierung den Rest der Welt dazu drängen wird [...] die US Version von TikTok zu nutzen". Oracle soll den Algorithmus re-engineeren, während chinesische Mutterfirma 19% behalte. ### 3. H1B-Visa-Gebühr als Wirtschaftshemmnis Die geplante 100.000-Dollar-Gebühr für H1B-Arbeitsvisa werde US-Tech-Unternehmen schaden: "Ausgerechnet [...] einen der Haupt Inputfaktoren [...] zu begrenzen". Dies treffe besonders Big Tech, die auf ausländische Fachkräfte angewiesen seien, während Europa durch bessere Einwanderungspolitik profitieren könnte. ### 4. Nvidia-OpenAI-Investition als Bubble-Indikator Nvidias angekündigte 100-Milliarden-Investition in OpenAI sei ein sich selbst finanzierender Kreislauf: "Jeder Euro Umsatz [...] mit 30, 40 US-Dollar bewertet wird". Die Investition fließe hauptsächlich zurück zu Nvidia durch Chip-Käufe und treibe die ohnehin hohe Bewertung weiter nach oben. ### 5. Meta nutzt minderjährige für Werbung Meta habe Fotos minderjähriger Mädchen in Schuluniform für Threads-Werbung verwendet, was massive Datenschutz- und Jugendschutzverstöße darstelle: "Offensichtlich hat Meta hier [...] Bilder von [...] minderjährigen Mädchen in Schuluniform genutzt". Die Anzeigen seien überwiegend von älteren Männern gesehen worden. ## Einordnung Der Podcast versteht sich als kritische Tech-Analyse mit hohem Unterhaltungswert. Die Hosts demonstrieren tiefe Branchenkenntnis und eine klare Haltung gegenüber Machtkonzentration. Besonders bemerkenswert ist ihre konsequente Kritik an der zunehmenden Kontrolle von Tech-Milliardären über öffentliche Diskurse, wobei sie sich nicht scheuen, politische Interessenkonflikte zu benennen. Die argumentative Struktur bleibt trotz polemischer Töne stringenter als bei reinen Unterhaltungsformaten. Allerdings fehlen alternative Perspektiven – weder konservative noch libertäre Stimmen zu Tech-Regulierung werden einbezogen. Die Darstellung von komplexen wirtschaftlichen Zusammenhängen (z.B. Nvidia-OpenAI-Finanzierung) gelingt anschaulich, auch wenn die Bewertung eindeutig anti-Trump und anti-Musk ausfällt. Die journalistische Qualität leidet unter mangelnder Quellenkritik bei eigenen Annahmen und übermäßiger Verwendung von Spekulation als Fakt. Dennoch bietet der Podcast wertvolle Einblicke in Tech-Strategien und deren gesellschaftliche Implikationen.