Bern einfach. Das Wichtigste zum Tag.: Kantone gegen das Ständemehr, Linke gegen linke Wohnpolitik, Bundesmillionen ohne Wirkung
Schweizer Rechtspopulismus zum Feierabend: Der «Nebelspalter»-Podcast skandiert gegen EU-Verträge, Zürcher Wohndemos und Entwicklungshilfe.
Bern einfach. Das Wichtigste zum Tag.
1560 min audioDer Podcast „Das ist Bern einfach“ vom «Nebelspalter» ist laut Eigenwerbung der «grösste nicht-linke Podcast der Schweiz»; er erscheint werktäglich und kommentiert Schweizer Politik aus marktradikaler, bürgerlicher Perspektive. In der Folge vom 30. Mai 2025 diskutieren die beiden Moderator:innen Markus Somm (Chefredaktor «Nebelspalter») und Dominik Feusi (Stellvertretender Chefredaktor) die Haltung der Kantone zu den EU-Rahmenverträgen, eine angemeldete Wohndemo in Zürich, Versäumnisse in der Entwicklungszusammenarbeit und einen Steuerstreit um Energieriegel für Velofahrer. Die Sendung wirkt wie ein politischer Stammtisch: Es dominiert polemische Empörung, persönliche Abwertung (z. B. EU-Verhandler Roland Meier als «unständig Mensch») und anti-elitäre Ressentiments. Faktische Details bleiben vage, wissenschaftliche oder gegenteilige Stimmen fehlen. Die Sprache pendelt zwischen Dialektlockerheit und gezielter Provokation („Zwangsheirat mit Brüssel“, „Mafia mit Rechtsgrundlage“). Kritische Perspektiven auf Marktmechanismen, Migrationsrechte oder Klimapolitik werden nicht eingenommen; stattdessen werden komplexe Zusammenhänge auf simple Ursachen („Zuewanderung“) reduziert. Die Moderator:innen beanspruchen Deutungshoheit für „die wahren Tatsachen“ und konstruieren eine homogene Gegenseite aus „Linksgrünen“, KdK-Bürokratie und EU-Eliten. Insgesamt dient die Sendung weniger der Information als der Selbstbestätigung eines bürgerlichen Milieus.