turi2 podcast: Vermarktungskick: Wie der "Kicker" lauter und sichtbarer werden will.
Die Vermarktungschefs des Kicker erklären, wie die Traditionsmarke mit neuen digitalen Produkten und Videorechten zur werbefreundlichen Multi-Sport-Plattform wird.
turi2 podcast
58 min read2925 min audioDer turi2-Podcast widmet sich der Frage, wie sich der traditionsreiche Kicker vom Fußball-Magazin zur digitalen Multi-Sport-Plattform wandeln will. Lukas Ringer und Taygun Karakas, seit Januar gemeinsam für den Vertrieb verantwortlich, erklären, warum der Verlag die Eigenvermarktung forcieren, wie er mit neuen Videorechten, einem Spielermarktwert-Algorithmus und KI-Features Reichweite und Werbeumsätze steigern möchte. Dabei räumen sie ein, dass der Kicker bisher zu „leise“ am Markt agierte, und skizzieren, wie sie mit einem 360-Grad-Ansatz über alle Kanäle – Print, App, Social, Audio, Games – zu einer „sicheren Werbeumgebung“ für Marken werden wollen, die selbst in Krisenzeiten positive Sportemotionen liefert. Die Kernbotschaft: Fußball bleibt die DNA, doch Basketball, Handball, American Football und eSports sollen künftig dieselbe redaktionelle Tiefe und Vermarktungswürdigkeit erhalten. Gleichzeitig wird das WM-Jahr 2026 als Wendepunkt gehandelt, da man mit neuen Videohighlights, Podcast-Formaten und crossmedialen Kampagnen die Marktführerschaft ausbauen will. Die Gesprächsführung bleibt werblich-konsensual: kritische Gegenfragen zu Arbeitsbedingungen, redaktioneller Unabhängigkeit oder der Gefahr von Sportwashing fehlen. Stattdessen dominiert ein Selbstverständnis, dass „Sport ein positives Thema“ sei und daher brandsafe – ein Narrativ, das kritische Perspektiven wie Ausbeutung, Rechtsradikalismus in Stadien oder Korruption im Sport ausblendet. Die Episode wirbt unverhohlen für künftige Werbegelder und liefert dabei wenig journalistische Distanz.