Studio Ett kväll är Sveriges Radios direktsända nyhetsmagasin, das am Abend die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Schweden und der Welt aufbereitet. Moderator Pablo Dalense diskutiert mit Expert:innen die politische Krise in Frankreich, einen mutmaßlichen Brandstifter in Los Angeles, den angeklagten Ex-FBI-Chef James Comey, EU-Rechtsstreitigkeiten mit Schweden sowie eine brisante Debatte um schwedisches Entwicklungshilfegeld, das an Somalia gekoppelt ist. Die Sendung mischt Nachrichten, Interviews und Talk-Debatten und richtet sich an ein breites Publikum mit journalistischem Anspruch. ### 1. Frankreichs politisches System als Dauerkrise Die französische Demokratie könne als "dysfunktional" gelten, erklärt der Ökonom Klas Eklund. Die klassischen Volksparteien seien weitgehend zerstört, Macron habe mit seiner Mitte-Strategie versagt, die Staatsverschuldung galoppiere. Einzig die extremen Ränder – Le Pen wie die radikale Linke – profitierten, wodurch stabile Mehrheiten für notwendige Haushalts- und Rentenreformen unmöglich würden. ### 2. Rentenreform als politische Falle Mehrere Premierminister seien bereits an dem Versuch gescheitert, das "großzügige" französische Pensionssystem anzupassen. Der Grund: Französische Arbeitnehmer:innen könnten früher in Rente gehen als etwa Schwed:innen, Reformen seien aber "extrem unpopulär". Die Folge sei eine Blockade, bei der sich die Politik permanent vor Demonstrationen und Protesten fürchte. ### 3. Brandstiftung mit KI-Vorahnung In Los Angeles sei ein 29-jähriger Taxifahrer festgenommen worden, der im Januar die verheerenden Brände im Pacific-Palisades-Gebiet gelegt haben soll, berichtet Korrespondent Simon Isaksson. Auf seinem Handy seien Wochen vor dem Feuer KI-generierte Bilder einer brennenden Stadt gefunden worden – ein möglicher Hinweis auf eine vorsätzliche Tat. Die Brände kosteten zwölf Menschenleben und verursachten Milliardenschäden. ### 4. Ex-FBI-Chef unter Anklage James Comey stehe vor Gericht, weil er bei einer Kongress-Befragung angeblich unter Eid gelogen habe, erklärt Reporter Emil Rönnlund. Kritiker sehen dahinter einen politisch motivierten Vorstoß der Trump-Administration, da Trump Comey seit Jahren öffentlich attackiere und nun eine Bundesstaatsanwältin mit dem Verfahren betraut habe, die zuvor seine Anwältin gewesen sei. ### 5. Schwedische Entwicklungshilfe unter Vorbehalt Stockholm habe Somalia Hilfsgeld in Aussicht gestellt, jedoch an die Bedingung geknüpft, dass das Land abgeschobene somalische Staatsbürger:innen zurücknehmen müsse, berichten die Moderatoren in einer lebhaften Debatte zwischen Sozialdemokrat Morgan Johansson und Entwicklungsminister Benjamin Dousa (Moderaterna). Die Opposition wirft der Regierung vor, damit in ein Korruptionsrisiko zu laufen und Menschenrechte zu untergraben; die Regierung betont, nur über Weltbank und UN würde gezahlt und erstmals gebe es ein funktionierendes Rücknahmeabkommen. ## Einordnung Die Sendung arbeitet professionell mit klaren Trennungen zwischen Nachrichten, Hintergrund und Talk. Die Expert:innen liefern zugängliche Analysen, bleiben aber deskriptiv; wertende Urteile überlassen sie den Hörer:innen. Auffällig ist, dass bei hitzigen Themen wie dem Umgang mit Entwicklungshilfe beide Seiten im Studio gleichwertig zu Wort kommen – ein gelungener Ausgleich. Kritisch anzumerken ist lediglich, dass die wirtschaftlichen Risiken der französischen Schuldenkrise für Europa nur angerissen, die möglichen sozialen Folgen von Rentenkürzungen aber nicht wirklich ausgeleuchtet werden. Insgesamt bietet Studio Ett einen soliden, schnellen Überblick mit hohem Informationswert.