Raport o stanie świata Dariusza Rosiaka: Raport o książkach – „W dobrych rękach” Yael van der Wouden
Ein persönliches Interview über Haus, Besitz und Nachkriegsschuld in den Niederlanden.
Raport o stanie świata Dariusza Rosiaka
35 min read4098 min audioAgata Kasprolewicz spricht mit der niederländisch-israelischen Autorin Yael van der Wouden über deren preisgekrönten Debütroman „In guten Händen“ (poln. „W dobrych rękach“). Die Geschichte handelt von Isabel, die Anfang der 1960er-Jahre in einem provinziellen niederländischen Herrenhaus lebt, das ihr nie gehört, aber auf das sie sich vollständig eingestellt hat. Der Hausbesuch der Freundin eines Bruders stört diese starre Ordnung und löst eine tiefe, auch erotische Selbstöffnung aus. Die Autorin erzählt, wie sie w Lockdown-Isolation diesen Roman über Heim, Besitz, Schuld und Verlangen schrieb. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, was Mitschuld bedeutet, wenn man selbst nicht aktiv handelte, und wie man damit lebt, dass die eigene Familie profitierte, während jüdische Nachbarn deportiert wurden. Besonders hart sei in den Niederlanden nach 1945 gewesen, dass für befreite niederländische Juden niemand zur Abholung kam, sodass sie länger in Lagern bleiben mussten. Van der Wouden beschreibt, wie sie versuchte, diese „kleinen“ birokratischen Formen der Enteignung und Gleichgültigkeit literarisch einzufangen, ohne akademisch zu wirken. Das Gespräch bleibt sachlich, lässt aber kaum Gegenstimmen zu; die Moderatorin übernimmt weitgehend affirmierend die Deutungen der Autorin. Die Sendung wirkt wie ein sympathetischer Einzelgespräch-Podcast mit literarischem Anspruch, ohne kontroverse Positionen oder historische Kontroversen weiter auszuleuchten.