Der "Dunkelkammer"-Podcast berichtet in einer Sonderfolge über den am 14. Oktober 2025 eröffneten Strafprozess gegen Rene Benko am Landesgericht Innsbruck. Moderator Michael Nikbakhsh spricht mit Stefan Lassnig, der vor Ort ist. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wirft Benko vor, rund 668.000 Euro beiseite geschafft zu haben, während er zahlungsunfähig war. Es geht um die Vorauszahlung von Mieten für eine angeblich unbewohnbare Villa auf der Hungerburg sowie um eine Rücküberweisung von 300.000 Euro an seine Mutter. Die Verteidigung bestreitet die Vorwürfe vehement und argumentiert mit marktüblichen Vorgängen und fehlendem Schaden. Benko äußert sich nur kurz, erkennt sich nicht für schuldig und verweist auf ein schriftliches Statement. ### Benko soll trotz Zahlungsunfähigkeit Geld beiseite geschafft haben Die Anklage wirft Benko vor, Ende 2023 die Miete für vier Jahre im Voraus für eine Villa auf der Hungerburg überwiesen zu haben, obwohl das Haus wegen eines Wasserschadens unbewohnbar war. Die Vorauszahlung beläuft sich auf rund 368.000 Euro. Zudem soll er im Januar 2024 seiner Mutter 300.000 Euro zurücküberwiesen haben, obwohl er laut Anklage bereits zahlungsunfähig war. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem "Selbstbedienungsladen" und "abenteuerlichen Wendungen". ### Verteidigung argumentiert mit marktüblichen Vorgängen Benkos Verteidiger Norbert West bestreitet die Vorwürfe und bezeichnet die Mietvorauszahlung als völlig marktüblich. Er argumentiert, dass auch Mitarbeitende seiner Kanzlei Mieten im Voraus zahlen würden. Die Rücküberweisung an die Mutter sei ebenfalls legitim, da das Geld ursprünglich von ihr stammte. West wirft der Staatsanwaltschaft vor, den Schöffen ein falsches Bild zu zeichnen und sie zu verwirren versuchen. ### Rolle der Privatstiftungen bleibt umstritten Ein zentrales Thema ist der Einfluss Benkos auf das Stiftungsgeflecht, insbesondere die Laura Privatstiftung. Während die Verteidigung betont, Benko sei nie Begünstigter der Stiftung gewesen, wird zugestanden, dass er möglicherweise faktischer Stiftungsvorstand war. Die Verteidigung argumentiert jedoch, dass selbst in diesem Fall das Stiftungsvermögen nicht direkt Benko zugerechnet werden könne. Die Villa gehört laut Anklageschrift einer GmbH, die wiederum der Laura Privatstiftung zuzuordnen ist. ### Prozess findet unter großem Medieninteresse statt Der erste Verhandlungstag zog rund 70 Medienvertreter an und wurde von intensiver Berichterstattung begleitet. Benko wurde von Justizwachebeamten beschützt in den Saal begleitet. Die Familienangehörigen, darunter seine Mutter und Schwester, werden nicht aussagen, da sie dies schriftlich verweigert haben. Der Prozess wurde auf den zweiten Tag vertagt, bei dem unter anderem der Masseverwalter als Zeuge geladen ist. ## Einordnung Die Episode zeigt das Selbstverständnis des "Dunkelkammer"-Podcasts als investigativer Journalist:innen, der sich für Transparenz und Aufklärung einsetzt. Die Berichterstattung ist sachlich und differenziert, die Unschuldsvermutung wird betont. Besonders positiv hervorzuheben ist die klare Trennung zwischen tatsächlichen Vorwürfen und Spekulationen sowie die Einordnung der juristischen Rahmenbedingungen. Der Podcast verzichtet auf sensationsgeile Berichterstattung und konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte des Verfahrens. Die Gesprächsführung ist professionell und lässt Raum für verschiedene Perspektiven auf den komplexen Stiftungsgeflechten und den Vorwürfen. Die journalistische Qualität ist hoch, mit klaren Erklärungen zur Prozessökonomie und den rechtlichen Rahmenbedingungen.