Decoder with Nilay Patel: Notion's CEO wants you to demand better from your tools

Notion-CEO Ivan Zhao über die Lego-Philosophie hinter dem All-in-One-Arbeitsplatz, den mutigen Neustart 2015 und die Zukunft von KI-Kollegen.

Decoder with Nilay Patel
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Casey Newton, Gründer von Platformer und Co-Host von "Hard Fork", spricht mit Ivan Zhao, Mitgründer und CEO von Notion, über die Entwicklung des All-in-One-Arbeitsplatzes. Die Episode trägt den Titel "Ivan Zhao: Die Zukunft von KI im Arbeitsalltag". ### Notion als Lego-Set für Software Zhao beschreibe Notion als "Lego für Software": anstatt viele spezialisierte Einzeltools zu nutzen, könnten Teams mit wenigen, flexiblen Bausteinen ihre eigenen Workflows bauen. Er erkläre: "Wir wollen Tools erschaffen, die menschliche Kreativität verstärken – so wie Lego." ### Die radikale Neuausrichtung 2015 Als zentrale Weichenstellung erzähle Zhao, dass er 2015 die erste Version von Notion komplett eingestellt und mit nur fünf Mitarbeitenden in Japan neu gestartet habe: „Du musst es tun, sonst stirbst du … Wir bauten auf dem Falschen auf." ### KI als Kollege: Vision statt Verdrängung Notion setze seit dem Frühjahr 2023 auf KI-Funktionen. Zhao prognostiziere, dass KI-Agents bald repetitive Aufgaben übernehmen und Teams „verstärken“ statt ersetzen: „Stell dir vor, du und ich gründen ein Unternehmen – und plötzlich arbeiten KI-Kollegen mit, die Notizen machen, Recherche betreiben und Projekte priorisieren." ### Zuverlässigkeit bleibt das größte Problem Obwohl die technischen Möglichkeiten laut Zhao „mehr oder weniger da“ seien, bleibe die mangelnde Zuverlässigkeit der Modelle eine Hürde: „Es ist wie ein Praktikant, der am ersten Tag besser ist als am fünften – weil er nicht konsistent lernt." ## Einordnung Die Folge wirkt wie ein freundliches Tech-Update zwischen zwei Insidern: Newton stellt offene, aber selten kritische Fragen, Zhao liefert markige Metaphern und optimistische KI-Visionen. Die journalistische Tiefe bleibt begrenzt – etwa wenn es um Datenschutz, Preismodell-Nachteile oder mögliche Arbeitsplatzverluste durch KI geht. Stattdessen dominiert ein Innovations- und Fortschrittsnarrativ, das bestehende Machtverhältnisse (Notion als 10-Milliarden-Dollar-Player) eher bestätigt als hinterfragt. Fehlende Perspektiven: betroffene Angestellte, Datenschützer oder kritische Ökonom:innen kommen nicht zu Wort. Wer eine unverblümte Auseinandersetzung mit den Risiken von KI-Arbeitsplätzen erwartet, wird enttäuscht sein – wer dagegen neue Produktfeatures sucht, bekommt einen inspirierenden Blick in die Zukunft der digitalen Zusammenarbeit.