t3n MeisterPrompter: Sonderfolge: KI-Browser-Inspektion
Erste Tests von OpenAIs Browser Atlas im Vergleich zu Perplexity Komet und Google: Funktionen, Datenschutz und praktischer Nutzen im Check.
t3n MeisterPrompter
34 min read1822 min audioDie t3n-Redakteurin Stella-Sophie Wojtczak und Prompt-Expertin Susanne Renate Schneider testen in dieser Sonderfolge den neuen OpenAI-Browser "Atlas" und vergleichen ihn mit dem Perplexity-Browser "Komet" sowie Googles KI-Suche. Die Moderatorinnen diskutieren die Funktionen, Vor- und Nachteile der Tools und ihre Auswirkungen auf das Nutzerverhalten.
### 1. Atlas integriert ChatGPT direkt im Browser
Atlas ermöglicht es, ohne Copy-and-Paste direkt auf Webseiten mit ChatGPT zu interagieren, etwa um Texte zu formulieren oder zu korrigieren. Dies spare Zeit und verändere das Nutzerverhalten, da KI fließend in den Surf-Alltag integriert sei.
### 2. Agentenmodus bleibt trotzdem eher Nischennutzen
Obwohl Atlas (Plus-Abo) und Komet (kostenlos) Restaurants reservieren oder Formulare ausfüllen können, sehen die Sprechenden den praktischen Mehrwert für Alltagsaufgaben noch als gering. Die Prozesse dauerten länger und funktionierten in Tests nicht immer zuverlässig.
### 3. Datenschutz und Blasenbildung als zentrale Kritikpunkte
Atlas speichert Surf- und Prompt-Daten, um personalisierte Vorschläge zu machen. Die Moderatorinnen warnen vor Verstärkung von Filterblasen und einem hohen Ressourcenverbrauch durch KI-Suchanfragen. Ein- und Ausschalten von Memory-Funktionen sei möglich.
### 4. Google-Ergebnisse trotz Bing-Technik
Trotz offizieller Bing-Nutzung liefert Atlas in Tests Restaurant-Suchergebnisse, die als "Google" gekennzeichnet sind. Die Sprechenden zeigen sich verwundert über diese Inkonsistenz und kündigen Nachforschungen an.
### 5. Komet bietet mehr Anonymität und Design-Spielraum
Perplexitys Browser Komet kann ohne Account im Gastmodus genutzt werden und bietet optische Individualisierung (Planeten-Design). Die Moderatorinnen empfinden die KI-Interaktion als transparenter und weniger aufdringlich als bei Atlas.
### 6. Geschäftsmodell und Shopping-Fokus
OpenAI positioniert Atlas als Einkaufsbegleiter. Unternehmen hoffen auf Sichtbarkeit in KI-Suchergebnissen; Nutzerdaten sollen künftig personalisierte Produktempfehlungen ermöglichen. Die Monetarisierung stehe noch am Anfang.
## Einordnung
Die Episode wirkt wie ein Ersteindruck statt einer strukturierten Testreihe: Die Sprechenden wechseln zwischen Begeisterung und Skepsis, wiederholen sich aber häufig. Inhaltlich bleiben viele Behauptungen ohne Belege (z.B. Energieverbrauch im Vergleich, Datenschutzdetails). Die Kritik an Filterblasen und Datensammlung bleibt oberflächlich; konkrete Alternativen oder technische Details fehlen. Positiv: Sie machen deutlich, dass neue Features nicht automatisch Alltagsnutzen bedeuten, und zeigen praktische Einstellmöglichkeiten zur Datenschutz-Reduktion. Dennoch fehlt eine klare Trennung zwischen Werbebotschaften der Anbieter und eigenen Testergebnissen. Insgesamt ein unterhaltsamer, aber journalistisch leichtes Update für KI-affine Hörer:innen.