Kultur & Kontroverse: Die Angst davor, Richard David Precht zu werden.
Ein kritischer Blick auf die Geisteswissenschaften im Konflikt zwischen akademischer Seriosität und der Forderung nach öffentlicher Wirksamkeit.
Kultur & Kontroverse
3 min readJ. Franzen thematisiert in seinem Newsletter "Kultur & Kontroverse" die Legitimationskrise der Geisteswissenschaften. Im Zentrum steht der Konflikt zwischen der aggressiven Forderung nach mehr öffentlicher Wirksamkeit und der Sorge um die wissenschaftliche Integrität. Anhand eines kritischen "Spiegel"-Artikels von 2017 illustriert er den Druck auf Wissenschaftler:innen, ihren "komplexen Sprachpanzer" abzulegen. Franzen stellt seinen eigenen, neuen Aufsatz vor, der dieses Spannungsfeld als "affektpolitisch explosiven Cocktail" aus Wirkungshoffnung und Angst analysiert.
## Einordnung
Der Text argumentiert aus einer akademischen Binnenperspektive und rahmt die Forderung nach Öffentlichkeit als Bedrohung. Die implizite Annahme ist, dass wissenschaftliche Seriosität und breite Verständlichkeit in einem Spannungsverhältnis stehen. Die Perspektive ist einseitig, da Gegenstimmen, die eine Öffnung der Wissenschaft fordern, nur als Aggressoren dargestellt werden.
Lesenswert für Leser:innen, die sich für die Selbstreflexion der Geisteswissenschaften und die Debatte um Wissenschaftskommunikation interessieren.