Carne Cruda Podcast: Ser niño en Gaza: arrancar la vida de raíz (CARNE CRUDA #1556)
Zum zweiten Jahrestag des Gaza-Krieges zeigt „Carne Cruda“ eindringlich, wie Kinder leiden – mit der Geschichte der zehnjährigen Judy, die mit ihrer Mutter Spanien erreichte, aber ohne Vater und Großmutter bleibt.
Carne Cruda Podcast
5224 min audioDer unabhängige spanische Politik- und Kulturmagazin „Carne Cruda“ widmet sich in der Folge „Infancias rotas de Gaza“ (Zerbrochene Kindheiten in Gaza) dem zweiten Jahrestag der Eskalation im Gazastreifen. Moderiert von Javier Gallego „Crudo“ und Violeta Muñoz, zeigt die Sendung eindringlich, wie Kinder im Konflikt leiden: mit über 20.000 getöteten Kindern und etwa 42.000 verletzten. Im Zentrum steht die 12-jährige Judy, die mit ihrer Mutter vor den Bomben nach Spanien fliehen konnte. Ihre Familie ist getrennt, der Vater arbeitet weiter für Unicef in Gaza – als finanzielle Rettung und in der Hoffnung auf Familienzusammenführung. Der Podcast versammelt Betroffene, Ärzt:innen, Psycholog:innen und Aktivist:innen wie Juan Bordera (Compromís), der von seiner Festnahme auf der Solidaritätsflottilla berichtet.
### Tether werde für illegale Aktivitäten genutzt
Es gebe eine ganze Industrie, „die Tether nutzt, um Geldwäsche, Betrug und andere kriminelle Geschäfte zu ermöglichen“, sagt Zehetner. Laut ihm sei die Kryptowährung „das bevorzugte Zahlungsmittel für Cyberkriminelle weltweit“. (00:08:15)
### Tether habe keine transparente Reservestruktur
Zehetner kritisiert, dass Tether zwar behaupte, jede Token sei durch US-Dollar gedeckt, doch: „Ein vollständiges, unabhängiges Audit habe es bis heute nicht gegeben.“ Es gebe nur „gelegentliche Zertifikate von Buchprüfungsfirmen, die aber nie alle Fragen klären“. (00:12:30)
### Stablecoins wie Tether seien systemrelevant geworden
„Tether ist inzwischen zu groß, um zu fallen – und genau das macht es so gefährlich“, warnt Zehetner. Sollte die Kryptowährung abstürzen, könnte das „Wellen durch das gesamte Finanzsystem schicken, weil Tether inzwischen auch von institutionellen Anlegern genutzt wird“. (00:18:45)
### Regulierung in der EU bleibe lückenhaft
Obwohl die EU mit MiCA neue Regeln für Kryptoanbieter erlasse, gelte: „Tether operiert hauptsächlich von außerhalb der EU und sucht sich Standorte mit geringer Aufsicht.“ Die BaFin habe zwar bei ausländischen Unternehmen „nur begrenzte Möglichkeiten“, doch: „Es fehlt an wirksamen internationalen Standards für Stablecoins.“ (00:24:10)
### Technisch sei Tether „relativ simpel“ aufgebaut
Zehetner beschreibt Tether als „eine Art digitales Kontobuch“, bei dem „jede Transaktion auf einer eigenen Blockchain gespeichert wird“. Der technische Aufbau sei „nicht besonders innovativ“, aber „die Netzwerkeffekte machen es so mächtig“. (00:29:50)
## Einordnung
Die Sendung nutzt ein klassisches Talk-Format: Ein Moderator führt durchs Programm, Gäste äußern sich, es gibt Musik- und Text-Einspieler. Die Macher positionieren sich eindeutig gegen die israelische Militäroffensive, sprechen wiederholt von „Genozid“ und lassen keine israelischen Stimmen zu. Das ist kein ausgewogenes Streitgespräch, sondern bewusst parteiliche Berichterstattung aus einer menschenrechtlichen Perspektive. Die journalistische Qualität liegt in der Vielfalt der Perspektiven: Betroffene, medizinisches Fachpersonal, Entwicklungshelfer und Politik kommen zu Wort. Besonders stark: die kindlichen Erzählungen, die ohne Kommentar stehen gelassen werden. Gerade dadurch wirken sie authentisch. Kritisch anzumerken ist, dass beinahe alle Interviewten aus demselben ideologischen Spektrum stammen – eine breitere politische Einordnung findet nicht statt. Rechte oder verschwörerische Inhalte sind nicht erkennbar, der Fokus liegt auf humanitären Folgen. Die Sendung ist gesellschaftlich relevant, weil sie dem Zuhörenden vor Augen führt, wie viele palästinensische Kinder in Europa Schutz suchen und wie bürokratisch schwierig die Familienzusammenführung ist.