Notes From The Circus: The Question They Won’t Ask
Eine kritische Analyse, warum das Misstrauen in die Medien weniger über den Journalismus als über erfolgreiche Desinformation und autoritäre Tendenzen aussagt.
Notes From The Circus
7 min readDer Newsletter "Notes From The Circus" kritisiert die Haltung von Medienfiguren wie Bari Weiss, die öffentliches Misstrauen als Versagen des Journalismus deuten. Der Autor nennt dies eine "fatale Einbildung". Das Misstrauen, insbesondere unter Republikaner:innen, sei nicht Schuld der Medien, sondern Ergebnis erfolgreicher Desinformation. Die eigentliche Frage sei, warum ein Teil der Bevölkerung systematisch an Unwahrheiten glaube.
Im Zentrum steht die Kritik an der Forderung, Journalist:innen müssten von "vermutlich guten Gründen" für Donald Trumps Handeln ausgehen. Dies kehre die Beweislast um: Die Macht werde als wohlwollend vorausgesetzt, während kritische Berichterstattung sich rechtfertigen müsse. Der Autor führt Beispiele für Trumps verfassungsfeindliche Aktionen an, die von seinen Kritiker:innen ignoriert würden. Statt die Fakten zu debattieren, griffen sie die Methodik der Journalist:innen an. Diese Umdeutung von Rechenschaftspflicht in Voreingenommenheit sei eine Strategie zur Normalisierung autoritärer Macht.
## Einordnung
Der Autor argumentiert aus einer klar liberal-demokratischen Perspektive und verteidigt den Journalismus als Kontrollinstanz. Die zentrale Annahme ist, dass es eine objektive Realität gibt, deren Leugnung nicht als legitime Meinung, sondern als Symptom eines Informationskollapses zu werten ist. Der Text rahmt die Debatte als Kampf zwischen demokratischer Rechenschaftspflicht und autoritärer Macht.
Der Newsletter ist eine scharfe Polemik gegen eine Medienkritik, die autoritäre Tendenzen normalisiert. Er ist für Leser:innen geeignet, die eine pointierte Verteidigung des Rechenschaftsjournalismus suchen.
Länge des Newsletters: 6286