Echo der Zeit: Echo der Zeit

Echo der Zeit liefert in 20 Minuten fundierte Analysen zu den wichtigsten globalen Krisen des Tages.

Echo der Zeit
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Echo der Zeit vom 4. August 2025 – die Schweiz ringt mit den USA um Zölle, Mexikos Präsidentin gewinnt Zeit, Israels Regierung entlässt die Generalstaatsanwältin, in Athen rebellieren Anwohner:innen gegen Airbnb-Massenvermietung. Moderator Ivan Lieberherr führt durch die Themen, Expert:innen wie Dominik Mayer, Anne Demmer, Anna Drechsel und Rodotea Serralidu liefern Hintergründe. ### 1 Schweiz bietet USA neue Zugestände an, um 39 % Zoll zu verhindern Der Bundesrat habe nach einer Krisensitzung beschlossen, „noch attraktivere Angebote“ zu machen, ohne Gegenmassnahmen zu ergreifen. Urs Forer vom Gewerbeverband warne: „Es stehen Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Schweiz auf dem Spiel.“ ### 2 Mexiko erhalte 90-Tage-Gnadenfrist – ohne offizielle Zugeständnisse Präsidentin Claudia Scheinbaum habe nach einem 40-minütigen Telefonat mit Trump eine Frist bis November ausgehandelt. Anne Demmer erklärt: „Mexiko für diese Vereinbarung offenbar keine Zugeständnisse machen musste.“ ### 3 Israels Regierung entlässt Generalstaatsanwältin – Verfassungskrise droht Die Regierung Netanjahu habe Gali Baharav Miara einstimmig abberufen. Baharav Miara selbst warne: „Künftig könne die Regierung jeden Generalstaatsanwalt einfach entlassen, auch aus unzulässigen Gründen.“ ### 4 Athener Altstadt kämpft gegen Airbnb-Tourismusflut Anwohner:innen klagten vor dem obersten Verwaltungsgericht, weil ganze Häuser zu „touristischen Unterkünften“ würden. Rechtsanwalt Dimitris Melissas: „Wir sind der Auffassung, das ist kein Wohnen mehr, das ist ganz klar eine touristische Unterkunft.“ ### 5 Schweizer Stromnetz: Freileitungen vs. Erdleitungen Swissgrid fordere den „Freileitungsgrundsatz“ zurück, da Erdleitungen an „technische Grenzen“ stießen. Gegner:innen wie Heini Glauser halten dagegen: „Erdkabel oder Freileitungen? Die Diskussion ist noch nicht zu Ende.“ ### 6 Gefährliche Flüchtlingsroute „Tor der Tränen“ bleibt lebensbedrohlich Philipp Scholkmann berichtet: „Jedes Jahr ertrinken mehrere hundert Migrierende.“ Trotz Schiffunglücken und Berichten über Schüsse saudischer Grenzwächter versuchten weiterhin Tausende die Route nach Saudi-Arabien. ## Einordnung Echo der Zeit präsentiert sich als klassische Nachrichtensendung mit klarem journalistischem Anspruch: Faktenchecks, Gegenpositionen und Expert:innen-Kommentare sind fest eingeplant. Die Redaktion vermeidet simple Schwarz-Weiß-Malerei – etwa wenn sie die Schweizer Zollverhandlungen als „Wirrwarr“ oder Trumps Politik als „willkürlich“ charakterisiert. Besonders bemerkenswert ist die sorgfältige Einordnung politischer Brisanz: Bei der Entlassung der israelischen Generalstaatsanwältin etwa wird nicht nur das „Was“ erklärt, sondern auch das „Warum“ – die mögliche Schwächung rechtsstaatlicher Kontrolle. Die Sendung bleibt dabei stets sachlich; weder werden Verschwörungstheorien bedient noch verschwiegen, dass etwa Mexiko trotz offizieller Dementis wohl doch Zugeständnisse machen werde. Einzig die Perspektive der betroffenen afrikanischen Geflüchteten bleibt in der Berichterstattung zur „Route der Tränen“ etwas blass – ihre Stimmen werden nur indirekt durch UN-Berichte wiedergegeben. Insgesamt liefert die Folge eine solide, differenzierte Informationsgrundlage für alle, die sich schnell und trotzdem tiefgehend über aktuelle Weltpolitik informieren wollen. Hörempfehlung: Wer in 20 Minuten fundiert über die wichtigsten globalen Krisen informiert werden will, bekommt hier seriösen Qualitätsjournalismus ohne Polemik.