Bern einfach. Das Wichtigste zum Tag.: Drohnendebakel, Ignazio Cassis, Femizide und Schusswaffen, Mitte-Generalsekretär
Rechtskonservative Polemik mit diffuser Migrationskritik und EU-Bashing.
Bern einfach. Das Wichtigste zum Tag.
30 min read1494 min audioMarkus Somm und Dominik Feusi diskutieren im Podcast "Bern einfach" vom 4. September 2025 über drei Themen: Erstens verteidigen sie Bundesrat Martin Pfisters Entscheidung, beim umstrittenen Drohnenprojekt ADS 15 auf das "Swiss Finish" zu verzichten, da über 100 zusätzliche Spezifikationen das System teurer und komplexer gemacht hätten. Zweitens loben sie Außenminister Ignazio Cassis für ein 37-minütiges Interview, in dem er sich zu Details des EU-Rahmenvertrags geäussert habe; sie kritisieren jedoch, dass wirtschaftliche Vorteile überschätzt und demokratische Risiken verharmlost würden. Drittens behaupten sie, Links-Grün betreibe mit dem Begriff "Femizid" Propaganda gegen Armeewaffen, indem alle Tötungsdelikte an Frauen pauschal als frauenfeindlich motiviert dargestellt würden, obwohl viele Fälle migrationsbedingt seien.
### 1 Drohnenprojekt ADS 15: Pfister stoppt "Swiss Finish"
Die Bundesratsentscheidung, auf kostspielige Schweizer Sonderwünsche zu verzichten, werde als notwendige Korrektur eines "Millionslochs" gefeiert. "Fertig mit Swiss Finish", freut sich Somm und beklagt, dass "über 100 Spezifikationen" die Drohne unnötig verkompliziert hätten.
### 2 Cassis-Interview: Detailfülle versus Demokratiefragen
Cassis habe in 37 Minuten "technische Details" offengelegt, etwa dass der Marktzugang nicht wegfallen, sondern nur die "Marktbeteiligung" sinken würde. Feusi zitiert Cassis mit den Worten: "Studien sind Studien", was die Fragwürdigkeit der wirtschaftlichen Begründung offenbare.
### 3 Femizid-Debatte: "Jede tote Frau wird zum Femizid erklärt"
Reichmuts Analyse zeige, dass durch die "unscharfe Definition" jede getötete Frau als Femizid gezählt werde, obwohl viele Taten "migrationsbedingt" seien. "Links-Grün" nutze dies, "damit man nicht von andere Sachen muss reden", etwa dem "muslimische Frauenbild".
## Einordnung
Der Podcast präsentiert sich als "kritisch und unabhängig", bleibt aber inhaltlich klar rechts-konservativ. Die Moderatoren bedienen sich typischer rechter Diskursstrategien: Sie konstruieren eine links-grüne Gegenseite, die entweder ineffizient (Drohnenprojekt), demokratiefeindlich (Rahmenvertrag) oder realitätsfern (Femizid-Statistik) handle. Dabei vermischen sie berechtigte Detailkritik mit pauschalen ideologischen Zuordnungen. Besonders problematisch: Die relativierende Darstellung von Femizid, bei der systematische Gewalt gegen Frauen heruntergespielt und stattdessen Migranten pauschal als Täter stilisiert werden. Die fehlende Distanz zu antisemitischen Verschwörungstheorien ("angeblicher Genozid") und die pauschale Diffamierung von Wissenschaft als "links" zeigen, dass hier keine journalistische Distanz, sondern gezielte politische Agitation betrieben wird.