Der SWR-Podcast „Das Wissen“ beleuchtet in der zweiten Folge der Serie „Rassismus im Gesundheitswesen – Patienten in Gefahr“ strukturelle Diskriminierung in Kliniken und Praxen. Eva Hoffmann lässt Betroffene, Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen zu Wort kommen. Katarina G und Sarah D schildern, wie Ärzt:innen statt nach Symptomen zuerst nach „nicht-deutschen“ Nachnamen fragten und mit rassistischen Stereotypen („Ihr sprecht aber gutes Deutsch“, „Iraner seien ein fleißiges Völkchen“) operierten. Die Juniorprofessorin Serin Salih Kudluk präsentiert Ergebnisse des Nationalen Rassismus- und Diskriminierungsmonitors Nadira: 21 000 Befragte zeigen, dass Menschen mit „nicht-deutsch“ wahrgenommenen Namen 50 % seltener Terminsbestätigungen erhalten, bei Psychotherapie-Anfragen noch weniger. Die Studie belegt auch, dass Betroffene nach Diskriminierungserfahrungen nur noch halb so oft zum Arzt gehen. Weitere Experten:innen (Ana L, OP-Fachkraft; Efsona Schenkuru, Dermatologin; Jali Ceuli, Chefarzt) berichten von kolonialen Schmerzstereotypen („Mediterrane ertragen weniger Schmerz“), unterrepräsentierter Haut von Farbe in Lehrbüchern und fehlenden Dolmetsch:innen. Die Redaktion setzt aufklärende Historie (Blumenbach, Kolonialmedizin) und konkrete Handlungsvorschläge: mehr Zeit für Personal, inklusive Lehrmaterialien, mehrsprachige Beschwerdestellen, Empowerment-Projekte wie „Empowerment für Diversität“ an der Charité.