Haken dran – das Social-Media-Update der c't: Zu: Geld-tendes Recht (mit Dennis Horn)
Haken dran – das Social-Media-Update der c't
56 min read# Kernpunkte
"Haken dran" ist ein Social-Media-Update-Podcast der c't mit den Moderator:innen Kevin und Dennis. In dieser Folge diskutieren sie aktuelle Entwicklungen rund um Elon Musk, Donald Trump und Wladimir Putin sowie den Prozess zwischen der US-Handelsbehörde FTC und Meta.
### 1. Russische Agenten hätten Einfluss auf Elon Musk genommen
Laut einer ZDF-Dokumentation "Putins Helfer" habe der ehemalige FBI-Agent Jonathan Boomer enthüllt, dass russische Agenten gezielt Kontakt zu Tech-Milliardären wie Elon Musk gesucht hätten. "Laut Jonathan Boomer war das eine Frage des Lebensstils. Also Drogen, Sex, Glücksspiel, exzentrische Festivals. All die Dinge, bei denen man auch mal ein bisschen locker lässt." Es sei dabei auch zu direktem Kontakt zwischen Musk und Putin gekommen: "Er weiß, dass es in diesem Rahmen auch zu einem direkten Kontakt zwischen Elon Musk und Wladimir Putin gekommen sei. Und zwar mehrfach."
### 2. Meta stünde vor strategischen Herausforderungen im Wettbewerb mit TikTok
Im FTC-Prozess gegen Meta sei offenbar geworden, dass das Unternehmen selbst nicht genau wisse, wie es mit der Konkurrenz durch TikTok umgehen solle. Die Moderator:innen beschreiben Meta als "zerrissenes Unternehmen": "Super interessant, weil das auch so ein bisschen, ich finde, so einen Blick in den Maschinenraum von Meta gibt, wie zerrissen dieses Unternehmen eigentlich gerade ist und wie sie nicht wissen, wie sie mit TikTok umgehen sollen."
### 3. EU-Gelder würden an Elon Musks Unternehmen fließen
Trotz Musks kritischer Haltung zur EU würden seine Unternehmen weiterhin EU-Fördergelder erhalten: "Eine Tochter von Tesla bekommt für den Bau von Ladesäulen für E-Autos rund 160 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Connecting Europe." Der grüne Europaabgeordnete Daniel Freund kritisiere: "Es kann nicht sein, dass wir dem reichsten Mann der Welt dann noch hunderte Millionen an Subventionen zahlen."
### 4. Apple zeige mehr Rückgrat in LGBTQ+-Fragen als andere Tech-Unternehmen
Während viele US-Unternehmen ihre Diversitätsmaßnahmen zurückfahren würden, halte Apple teilweise an seinen Initiativen fest: "Apple hat das den Aktionär:innen zur Wahl gestellt, dafür oder dagegen zu stimmen, gegen diese Maßnahmen. Und Tim Cook hat sich selber dafür ausgesprochen, dass sie erhalten bleiben sollen." Die Moderator:innen bewerten dies als "sehr viel mehr Rückgrat [...] als man von anderen Unternehmen gerade eher so erlebt hat."
## Einordnung
Der Podcast "Haken dran" behandelt ein komplexes Geflecht aus geopolitischen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen, ohne diese vertieft zu analysieren. Die Verbindungen zwischen Tech-Milliardären, autoritären Regimen und Plattformpolitik werden zwar thematisch verknüpft, jedoch fehlt eine systematische Untersuchung der strukturellen Zusammenhänge.
Bemerkenswert ist die Diskrepanz in der Bewertung von Unternehmenshandeln: Einerseits wird die These vertreten, dass "Unternehmen keine Moral" hätten und primär nach Profit strebten, andererseits wird Apples Festhalten an bestimmten DEI-Maßnahmen als "Rückgrat" interpretiert. Diese Widersprüchlichkeit deutet auf einen fehlenden analytischen Rahmen zur Bewertung von Unternehmenshandeln hin.
Die Moderator:innen nehmen eine demokratisch-liberale Position ein, die Elon Musks Nähe zu Putin und Donald Trump kritisch sieht. Alternative Perspektiven, etwa aus dem kritisch-marxistischen oder libertären Spektrum, fehlen jedoch. Zudem bleibt unthematisiert, inwiefern auch "klassische" Medienplattformen wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk politischen und wirtschaftlichen Interessen unterliegen könnten.
Der Podcast bietet einen zugänglichen Einstieg in aktuelle Debatten um Technologiekonzerne und Politik, bleibt jedoch an der Oberfläche. Die Hörempfehlung gilt für Personen, die einen lockeren, aber informierten Überblick über aktuelle Entwicklungen an der Schnittstelle von Technologie und Politik suchen.