Der Newsletter von netzpolitik.org, basierend auf einer Recherche von Investigate Europe und BIRN, deckt ein internationales Betrugsnetzwerk auf, das mit gefälschten Online-Investmentplattformen wie PrimeOT europaweit Menschen um Millionen betrügt. Anhand von Opfergeschichten wird die Masche detailliert nachgezeichnet: Lockvogel-Anzeigen mit Prominenten, der Aufbau persönlichen Vertrauens durch angebliche Finanzberater:innen aus Callcentern und die Vortäuschung schneller Gewinne, um immer höhere Einzahlungen zu erzielen. Ein Betroffener beschreibt die verheerenden Folgen so: „Als ich niemanden mehr erreichen konnte, hat mich das Jahre meines Lebens gekostet.“ Die Recherche verfolgt die Spuren zu Callcentern in Belgrad, die bei einer Razzia gestürmt wurden. Obwohl Mitarbeiter:innen festgenommen wurden, bleiben die Hintermänner oft unerkannt. Die Journalist:innen legen durch die Auswertung von Handelsregisterdokumenten nahe, dass der israelische Geschäftsmann Eliran Oved und seine Frau Liat Kourtz Oved im Zentrum des Netzwerks stehen sollen. Sie operieren mutmaßlich über ein Geflecht aus Briefkastenfirmen und Strohmännern. Der serbische Staatsanwalt Boris Majlat warnt: „Das ist organisierte Kriminalität. Wenn wir nicht reagieren, verlagern sie den Standort einfach und machen weiter.“ Der Text schildert eindrücklich die Schwierigkeiten der transnationalen Strafverfolgung, was den Tätern ermöglicht, ihr Geschäft oft ungestraft fortzusetzen. Länge des Newsletters: 15533 ## Einordnung Der Text stützt sich auf eine detaillierte, länderübergreifende Recherche und stellt die Perspektiven von Opfern und Ermittler:innen in den Vordergrund. Implizit wird die Annahme vertreten, dass die Justizsysteme für die Komplexität digitaler, transnationaler Kriminalität nicht gerüstet sind, was als Kritik an einer Politik verstanden werden kann, die es versäumt, Behörden adäquat auszustatten. Das Framing nutzt das Narrativ des organisierten Verbrechens, das sich hinter legalen Fassaden wie dem Sponsoring von Fußballvereinen verbirgt und so kriminelle Praktiken normalisiert. Der Artikel ist frei von ideologischen Verzerrungen und argumentativ stark, da Vorwürfe als solche gekennzeichnet sind. Die Agenda ist klar aufklärerisch und zielt darauf ab, öffentlichen Druck zu erzeugen. Der Newsletter ist von hoher gesellschaftlicher Relevanz und eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für die Schattenseiten der Digitalisierung, investigativen Journalismus und die Herausforderungen moderner Strafverfolgung interessieren.