Marcus Richter und Dennis Kogel diskutieren in ihrer Unterhaltungssendung zwei Fortsetzungen: Hades II und Endless Legend 2. Sie loben Hades II als Meisterwerk, das trotz erhöhter Komplexität durch neue Angriffsarten, Aspekte und zwei Routen den roguelike-Flow perfektioniere. Die Sprache der Götter orientiere sich an griechischer Poesie, Charaktere wie das Geist-Mädchen Dora sprächen modern, was eine charmante Mischung ergebe. Für Endless Legend 2, ein 4X-Strategiespiel mit asymmetrischen Aliens, kann sich Marcus nicht begeistern: Er vermisse klare Zielsetzung, Druck und das klassische „nur noch eine Runde“-Gefühl. Dennis vermutet, das Spiel lebe davon, jede Fraktion als eigenes „Mini-Game“ zu durchdringen – ein Aufwand, den Marcus scheut. Beide Spiele befinden sich in Early Access, weshalb sie Hörer:innen um Erfahrungsberichte bitten. Die Episode endet mit Hinweisen auf weitere Projekte, Finanzierung via Steady und Dank an Unterstützer:innen. ### Hades II gelingt der Spagat zwischen Komplexität und Zugänglichkeit Die Moderator:innen betonen, Hades II biete dank ausgeklügelter Upgrades, optionaler Hilfen und Göttinnen-Modus fortlaufend neue Möglichkeiten, ohne überfordernd zu wirken. „Jeder Durchgang macht Spaß, auch wenn er scheitert“, sagt Dennis, ohne dabei zu idealisieren. Die Balance sei so gut, dass selbst „schlechte Runs“ nie aussichtslos wirken. ### Die narrative Struktur folgt einem Serien-Prinzip Statt linear zu erzählen, setzt Hades II auf episodische „Bits“, die sich durch Fortschritte oder einfach durch die Zahl der Versuche freischalten. Dieses „Soap-Opera-Prinzip“ sorge für Langzeitmotivation, könne aber auch verwirren, wenn Ereignisse nicht im erwarteten Zeitstrahl erscheinen. ### Endless Legend 2 wirft für Marcus viele offene Fragen auf Er beschreibt, wie er verschiedene Fraktionen ausprobiert – von Käfervölkern bis untoten Rittern –, aber keine klare Zielsetzung spüre. Es fehle der klassische Civ-Druck und das Gefühl, „interessante Entscheidungen“ zu treffen. Die Mechanismen seien nicht intuitiv, weshalb er sich „herumklickt“ und schnell die Lust verliere. ### Dennis sieht in Endless Legend 2 ein „Root“-ähnliches Fraktions-Puzzle Er vergleicht das Spiel mit dem Brettspiel Root, in dem jede Partei „ein anderes Spiel spielt“. Er vermutet, dass Erfolg nur durch tiefes Eintauchen in jede Fraktion entstehe – ein Konzept, das Marcus’ momentane Spielweise ausschließe, da er lieber mit einer einzigen Zivilisation „durchstarten“ wolle. ### 4X-Laien und Experten:innen werden gleichermaßen adressiert Marcus’ Offenlegung seiner Schwächen („Ich klicke nur rum“) führt nicht zur Ausgrenzung, sondern zur aktiven Einladung der Community: Hörer:innen sollen Tipps geben, welche Spiele und Einstiegshilfen für 4X-Neueinsteiger:innen geeignet sind. Damit wird der Podcast zu einem dialogischen Erfahrungsaustausch statt einer reinen Expertendiskussion. ## Einordnung Die Sendung lebt von der Authentizität zweiter leidenschaftlicher Gamer, die sich nicht scheuen, ihre persönlichen Geschmacksgrenzen offenzulegen. Die Gesprächsdynamik ist locker, vermeidet aber Klischee-Krakeleien. Besonders positiv: Die ausgiebige Auseinandersetzung mit Barrierefreiheit (Göttinnen-Modus, Zeitlupen-Engine) zeugt von reflektierter Spielkultur. Kritisch bleibt, dass bei Endless Legend 2 nur die Oberfläche der Fraktionen skizziert wird – tiefergehende Analyse zur Balancierung, UI oder Zugänglichkeit steht aus. Dennoch gelingt es, sowohl Roguelike-Fans als auch Strategie-Neulinge mit konkreten Impulsen zu versorgen. Es handelt sich klar um ein Unterhaltungsformat mit subjektiven Eindrücken, nicht um analytischen Spielejournalismus. Hörempfehlung: Wer Hades II-Impressionen auf Augenhöhe sucht oder selbst 4X-Geheimtipps parat hat, findet hier unterhaltsame Gesprächsstoffe – vorausgesetzt, man genießt den lockeren Plauderton.