Der Lawfare-Podcast spricht mit dem Journalisten John Ryan über sein Buch „America’s Trial“ über die 9/11-Kriegsverbrecherprozesse vor dem Militärtribunal auf Guantánamo. Ryan berichtet, warum nach 24 Jahren noch kein Prozess stattgefunden hat: Die Angeklagten seien jahrelang in Geheimgefängnissen der CIA gefoltert worden; später abgelegte „freiwillige“ Geständnisse seien dadurch unrein. Verteidiger:innen durften fast keine Zeug:innen befragen, Akten sind weitgehend geheim, Sitzungen wechseln ständig zwischen geheim und öffentlich – Ryan nennt das „quadrification of the proceeding“. 2018 untersagte der erste Richter die Geständnisse, sein Nachfolger hob das wieder auf. 2022 scheiterten erste Plea-Deals, weil das Weiße Haus mitentscheiden wollte; 2024 gab es neue Deals, die Verteidigungsminister Lloyd Austin kurz darauf zurücknahm. Ryan sieht die USA in einem „Selbstprozess“: Man habe Menschen aus dem Rechtssystem genommen, wolle sie nun aber juristisch belangen – eine Spaltung, die einen fairen Prozess verhindere.