Notes From The Circus: Tucker Carlson Just Showed Us the Future—And It’s Worse Than We Thought
Eine alarmierende Analyse, wie Tucker Carlson durch die Normalisierung von Rechtsextremismus den Boden für autoritäre Politik in den USA bereitet.
Notes From The Circus
6 min readDer anonyme Autor von "Notes From The Circus" analysiert Tucker Carlsons Interview mit dem Holocaust-Leugner und White-Supremacist Nick Fuentes. Er deutet das Gespräch nicht als Journalismus, sondern als gezielte Strategie, um rechtsextremes Gedankengut zu normalisieren und das Publikum auf die nächste Stufe des Autoritarismus vorzubereiten. Der Autor behauptet, dies sei ein Schritt in Carlsons eigenem Plan, die Präsidentschaft anzustreben. Er beschreibt das Vorgehen als "Grooming – die Vorbereitung seines Publikums auf das, was als Nächstes kommt." Fuentes werde als legitimer Nachfolger der Trump-Bewegung positioniert, der im Gegensatz zu Politikern wie JD Vance authentischer und medienaffiner sei.
Ein zentraler Punkt der Argumentation ist der Kontrast zur Reaktion einiger konservativer Jüd:innen auf den demokratischen Sozialisten Zohran Mamdani, der für das Bürgermeisteramt in New York kandidiert. Während Carlson einen bekennenden Antisemiten eine Plattform biete, werde Mamdanis Besuch in einer Synagoge als Täuschungsmanöver und existenzielle Bedrohung dargestellt. Der Autor bezeichnet diese Prioritätensetzung als "kognitive Dissonanz" und "selbstmörderisch", da sie vom wahren, von rechts kommenden, antisemitischen Risiko ablenke und potenzielle Allianzen zerstöre.
## Einordnung
Der Newsletter ist eine scharfe, liberale Polemik, die bewusst auf eine ausgewogene Darstellung verzichtet. Die Perspektive ist klar parteiisch und zielt darauf ab, die Lesenden zu alarmieren. Die Motive von Carlson oder seinen Anhänger:innen werden nicht analysiert, sondern als Teil einer finsteren, antidemokratischen Agenda dargestellt. Die zentrale Annahme ist, dass die Normalisierung von Rechtsextremismus ein kalkulierter, strategischer Prozess ist und nicht etwa aus Ignoranz oder Profitgier geschieht. Der Text stärkt eine liberal-demokratische Position und nutzt ein alarmistisches Framing, um die Dringlichkeit der Bedrohung zu unterstreichen.
Der Text ist für Leser:innen lesenswert, die eine kompromisslose und rhetorisch zugespitzte Verurteilung autoritärer Tendenzen in den USA suchen. Wer eine nuancierte Analyse erwartet, die auch die Gegenseite zu verstehen versucht, erhält hier eine Lesewarnung.