netzpolitik.org: Breakpoint: Individuell uniform
Warum auf TikTok und Instagram alle gleich aussehen: Eine Analyse des paradoxen Konformitätsdrucks in sozialen Medien.
netzpolitik.org
7 min readIn dieser Kolumne von netzpolitik.org wird der Widerspruch zwischen dem versprochenen Individualismus und der tatsächlichen Konformität auf TikTok und Instagram analysiert. Die Autor:innen argumentieren, dass die Algorithmen eine Kultur der Wiederholung fördern. Trends und Labels, die Einzigartigkeit suggerieren, führen zu Gleichförmigkeit, da Inhalte belohnt werden, die bereits erfolgreich sind. Wer sichtbar sein will, muss kopieren.
Dieser Mechanismus führt dazu, dass selbst Subkulturen wie Punk zu entpolitisierten Modetrends verkommen. Der Text kritisiert, dass der Drang, sich einer Kategorie zuzuordnen, letztlich in der Masse untergeht. Das Ergebnis sei eine "berechenbare Gleichförmigkeit", die Nutzer:innen für den Markt kalkulierbar mache und die Identität der Marktlogik unterwerfe.
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## Einordnung
Der Text rahmt soziale Medien als Systeme, die unter dem Deckmantel der Selbstentfaltung eine neoliberale Konsumlogik durchsetzen. Die Perspektive ist die der kritischen Nutzer:innen; Stimmen, die Trends als kreativen Akt verstehen, fehlen. Implizit wird nonkonformes Verhalten als wertvoller erachtet. Die Analyse legt dar, wie algorithmische Optimierung die Selbstverwirklichung untergräbt und Individuen zu berechenbaren Konsument:innen macht.
Die Kolumne ist gesellschaftlich relevant, da sie die subtile Steuerung durch digitale Plattformen beleuchtet. Lesenswert ist der Text für alle, die ihr Mediennutzungsverhalten kritisch reflektieren und die Mechanismen hinter der scheinbaren Vielfalt ihrer Feeds verstehen möchten.