Im Table Today-Podcast vom 6. Oktober 2025 diskutieren Michael Bröcker und Helene Bubrowski mit Verteidigungsminister Boris Pistorius über die Drohnenüberflüge in Deutschland. Pistorius spricht von "gestörtem Frieden" und "hybriden Angriffen". Die US-Politik unter Donald Trump wird als zunehmend polarisierend beschrieben, mit der Entsendung der Nationalgarde in demokratisch regierte Städte. Zudem steht ein "Autorettungspaket" der Koalition an, das CO2-Grenzwerte für Autos lockern und Industriestrompreise subventionieren soll. Pistorius fordert ein durchgehendes Lagebild im Nationalen Sicherheitsrat. ### 1. Drohnenvorfälle als "Angstmache" Pistorius relativiert die Bedrohung: "Es ist kein Drohnenkrieg, es ist Verunsicherung, es ist der Versuch zu provozieren". Die Drohnen sollen Angst verbreiten und die Gesellschaft spalten. ### 2. USA als "geteilte Staaten" 83 % der Amerikaner:innen sehen die USA als deutlich gespaltener als vor fünf Jahren. 29 % halten politische Gewalt für notwendig, um Veränderungen zu bewirken. ### 3. "Autorettungspaket" statt Klimaschutz Die Koalition will CO2-Grenzwerte für Autos lockern und Industriestrompreise subventionieren. Klimaschutz rückt dabei in den Hintergrund. ### 4. Bundeswehr als innenpolitische Instanz Pistorius fordert ein Luftsicherheitsgesetz, das der Bundeswehr mehr Kompetenzen im Inland gibt. Die Bundeswehr wurde bereits bei Drohnenvorfällen um Amtshilfe gebeten. ### 5. Psychologisierung von Trump Die Moderator:innen diskutieren, ob Donald Trump mit einem Friedensnobelpreis zufrieden wäre: "Den würden wahrscheinlich zehn Friedensnobelpreise nicht reichen". ## Einordnung Der Podcast zeigt sich als professionelles journalistisches Format mit klarem Qualitätsanspruch. Die Moderation ist analytisch und differenziert, die Interviews vorbereitet. Besonders auffällig ist die klare Positionierung gegenüber dem US-Präsidenten und dessen Politik – was als kritische Distanz, nicht als parteiliche Einseitigkeit wirkt. Die Diskussion um die Drohnenvorfälle bleibt oberflächlich, Pistorius' Warnung vor "hybriden Angriffen" wird nicht hinterfragt. Die Bundeswehr als Lösung für innenpolitische Probleme wird nicht problematisiert. Die Klimapolitik wird als Verhandlungsmasse präsentiert, nicht als Notwendigkeit. Hinterfragt werden weder die Machtstrukturen noch die Interessen der Akteur:innen. Die Perspektive bleibt elitär auf Berliner Politik fixiert.